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Mittel für die Neubauförderung bereits ausgeschöpft

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Dirc Kalweit


Für den Neustart der Neubauförderung stellte die Bundesregierung eine Milliarde Euro an Fördermitteln zu Verfügung. Viel zu wenig, wie sich sehr schnell gezeigt hat.

  1. Vom Förderstopp zum Förderstopp
  2. Ab sofort gilt Stufe zwei der Neubauförderung
  3. Neustart der Neubauförderung 2023
  4. Sanierungsmaßnahmen bleiben unberührt

Mit dem 20.04.2022 sollte die Neubauförderung erneut starten. Dafür stellte die Bundesregierung eine Milliarde Euro zur Verfügung. Zu wenig Mittel für die Neubauförderung, wie sich gezeigt hat. Denn die Fördermittel waren schon am selben Tag komplett ausgeschöpft.

Vom Förderstopp zum Förderstopp

"Hohes Interesse am heutigen Start der Antragstellung für die Neubauförderung" war die Überschrift einer Pressemeldung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Der Knalleffekt kam dann direkt im Anschluss: "Budget von eine Milliarde Euro wenige Stunden nach Antragsstart ausgeschöpft."

Nach dem Förderstopp im Februar sollte die Neubauförderung am 20. April unter neuen Rahmenbedingungen wieder anlaufen. Neben einer Verschärfung der Förderbedingungen war vor allem eine Halbierung der maximalen Fördersummen eine der Maßnahmen, um die bisherige Antragsflut einzudämmen. Dazu kam eine Deckelung des Fördertopfes auf eine Milliarde Euro.

Ab sofort gilt Stufe zwei der Neubauförderung

Dass die Milliarde schnell weg sein würde, damit hatten Fachleute gerechnet. Das aber nur Stunden nach Wiederaufnahme der Förderung diese Summe bereits aufgebraucht sein würde, das überraschte auch die Experten.

Die Konsequenz: "Ab dem 21.4.2022", so das BMWK, "startet dann bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Stufe zwei der überarbeiteten Neubauförderung." Und die verschärft die Förderbedingungen noch einmal.

In Stufe zwei wird die Neubauförderung im Programm EH 40-Nachhaltigkeit (EH/EG 40 NH) nahtlos, aber mit anspruchsvolleren Konditionen fortgeführt. Das Programm EH/EG 40-Nachhaltigkeit ermöglicht eine Neubauförderung nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel "Nachhaltiges Gebäude" (QNG). Das QNG ist bereits seit Mitte 2021 optionaler Teil der BEG und wird nun in Stufe zwei verpflichtend. Die Stufe zwei der Neubauförderung läuft bis zum 31.12.2022.

Neustart der Neubauförderung 2023

Ab 2023 soll dann die Neubauförderung erneut eine komplette Überarbeitung erfahren. Als dritter und finaler Schritt der Neuausrichtung der Neubauförderung ist dann ein neues, umfassendes Programm mit dem Titel „Klimafreundliches Bauen“ geplant. Dieses Programm soll insbesondere die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude noch stärker in den Fokus stellen. Die genaue Ausgestaltung des Programmes wird in der Bundesregierung aktuell erarbeitet. Die aktuell gültigen Förderbedingungen im Detail findet ihr hier.

Sanierungsmaßnahmen bleiben unberührt

Vom Chaos um die Neubauförderung unberührt bleibt die Förderung für Sanierungsmaßnahmen. "Die Sanierungsförderung ist für den Klimaschutz besonders wichtig, da hier mit einem Förder-Euro die höchsten Treibhausgaseinsparungen und damit der höchste Klimaschutzeffekt erzielt werden kann" betont das BMWK. Die Sanierungsförderung umfasst verschiedene Einzelmaßnahmen.

Wie erfolgreich auch diese Fördermaßnahmen sind, zeigt die Statistik. Seit Juli 2021 wurden rund 180.000 Dämmmaßnahmen und rund 111.000 Wärmepumpen gefördert worden. Und bei etwa 162.000 Ölheizungen erfolgte seither ein Austausch gegen Heizungen, die auf Basis erneuerbarer Energien betrieben werden.

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