Bauen | News

Deutsche machen immer mehr Immobilienschulden


Die Kaufpreise für Immobilien steigen, die Einkommen kommen da nicht mit. Da die Zinsen für Kredite aber konstant niedrig sind, machen die Deutschen immer mehr Immobilienschulden.

  1. Immobilienfonds investieren vermehrt
  2. Viele private Haushalte machen Immobilienschulden

Die Zinsen für Kredite sind konstant niedrig – an sich eine gute Nachricht für alle Immobilienkäufer. Doch das hat dazu geführt, dass die Deutschen immer mehr Immobilienschulden machen. In den vergangenen zehn Jahren ist das Volumen für Wohnimmobilienkredite um rund ein Viertel gestiegen. Das geht aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag hervor.

Private Haushalte nahmen demnach im Jahr 2018 Kredite im Wert von etwa 995 Milliarden auf, um Immobilien zu finanzieren. Mit den Finanzierungen von Selbstständigen und Einzelkaufleuten beträgt das Volumen ganze 1,2 Billionen Euro.

Immobilienfonds investieren vermehrt

Die Zahl der Transaktionen von Eigentumswohnungen und Eigenheimen hat zwischen 2008 und 2016 ebenfalls um ein Viertel zugenommen. Der Umsatz mit Immobilien hat bei immer weiter steigenden Kaufpreisen laut Finanzministerium sogar um mehr als 80 Prozent zugenommen.

Aus Sicht der Grünen ist der enorme Anstieg der Kaufpreise auch darauf zurückzuführen, dass Immobilienfonds und Wohnungsunternehmen vermehrt investieren. Laut Finanzministerium haben Fonds allein 2018 bei hiesigen Banken Kredite im Wert von 32,2 Milliarden Euro aufgenommen. Das ist eine Steigerung von 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014.

Viele private Haushalte machen Immobilienschulden

Die Partei sieht Anzeichen für eine Überhitzung des Marktes. Die Bundesregierung würde dies anheizen, indem sie die risikoreiche Finanzierung von Wohneigentum fördere, wie Finanzexpertin Lisa Paus sagte. Private Haushalte würden sich durch den Kauf von teuren Immobilien oft hoch verschulden. Denn das Problem ist: Die Entwicklung der Einkommen kann mit dem massiven Anstieg der Kaufpreise nicht mithalten.

"Wohnen ist ein grundlegendes soziales Bedürfnis und Grundrecht", sagte der Grünen-Wohnungspolitiker Chris Kühn der dpa. "Die harten Zahlen belegen, dass damit schon seit Jahren der große Reibach gemacht wird."

Das wird dich auch interessieren