eigentlich wollte ich euch heute über unsere Elektroplanung berichten. Doch die vergangenen Wochen waren so chaotisch und wurden derart von unserer Küchenplanung eingenommen, dass ich nicht zum Schreiben kam und nun das Thema Küchenplanung vorziehe.
Unsere Küche war der letzte Raum, der zwar schon durchdacht und vorgeplant war, den wir aber immer noch nicht ganz abgeschlossen hatten. Und die neue Küche hatten wir noch nicht einmal bestellt.
Wir hatten schon immer nur ein kleines Budget für unsere Küche eingeplant, was das Ganze natürlich nicht gerade einfacher machte. Schon vor Monaten hatten wir über einen Online-3D-Küchenplaner angefangen, unsere Küche zu planen und die unterschiedlichsten Varianten ausprobiert – mit L-Form, U-Form, Zeile vor dem Fenster oder nur vor den Wänden ohne Öffnung, mit Insel, mit kleinem Esstisch und so weiter.
Es war nicht ganz einfach, bei der Küchenplanung im Budget zu bleiben, genügend Stauraum zu generieren und eine möglichst große Arbeitsfläche zu bekommen.
Küche in L-Form
Unsere Küche hat ein paar Besonderheiten. Zum einen haben die Fenster eine niedrige Brüstungshöhe von rund 83 Zentimetern bis Oberkante Fensterbank. Das bedeutet, dass die Küchenzeile mit circa 92 Zentimetern Höhe vor dem Fenster stehen würde und wir dann dort das Fenster nicht mehr ganz öffnen können. An einem Fenster haben wir das nun in Kauf genommen, da die Küche sonst einfach zu klein geworden wäre.
Wir haben uns für eine L-Form entschieden – mit einer Arbeitsfläche, in welche wir die Spüle und den Herd unterbringen und eine Zeile mit Hochschränken mit integrierter Kühl- und Gefrierkombi.
Dazu wollen wir zunächst noch eine Sitzecke mit Tisch und Stühlen kombinieren, da wir das gerade für unsere kleine Familie sehr gemütlich finden. Es ist doch etwas anderes in der Küche essen zu können, als immer ins Esszimmer zu müssen. Später können wir den Tisch immer noch durch eine Insel austauschen, was natürlich auch ganz schick aussehen würde.
Die Küche ist jetzt so ausgelegt, dass beides funktioniert und wir die Küche unserer jeweiligen Lebenssituation anpassen können, ohne jedes Mal die ganze Installation verändern zu müssen – das war uns wichtig.
Teures Küchenstudio oder Pantryküche?
Entschlossen, wie wir unsere Küche gestalten wollen, ging es also in die Küchenabteilung. Hier stellte sich dann allerdings heraus, dass unsere Planung nicht ganz so einfach in der Umsetzung ist. Zum einen sind unsere Fußleisten mit 18 Zentimetern Höhe und vier Zentimetern Dicke nicht ganz so kompatibel mit Systemküchen. Der Küchenkorpus kann dadurch nicht ganz an die Wand gestellt werden und wir benötigen eine übertiefe Arbeitsplatte (bedeutet: Mehrkosten und eine längere Lieferzeit).
Zudem kommt unser Wasseranschluss nicht aus der Wand, sondern aus dem Boden (bedeutet: Küche muss nochmal weiter nach vorne). Zunächst hieß es sogar, die Fußleisten müssten ab, anders würde es nicht gehen. Die hängen dort allerdings schon seit über 100 Jahren und auch der Maler hatte drumherum schon alles fertig.
Würden wir die Fußleisten jetzt wieder abreißen, käme uns bei unserem Haus sicher der halbe Putz mit runter und wir wären wieder im Rohbauzustand. Geht also auf keinen Fall! Was der erste Küchenberater leider nicht so richtig verstehen wollte...
Frustriert fuhren wir wieder nach Hause und überlegten hin und her. Schließlich waren wir noch einmal in einem anderen Küchenstudio und saßen dort über drei Stunden, um am Ende zu erfahren, dass unsere Küche dort ungefähr das Dreifache von dem kosten würde, was wir eingeplant hatten. Ich sah mich schon an einer Pantryküche aus dem Baumarkt stehen.
Maßküche für maßvolles Budget
Mit letzter Hoffnung fuhren wir also erneut in die erste Küchenabteilung und hatten großes Glück mit unserer zweiten Beratung, die absolut kompetent war und alles möglich machte. Nach fünf Stunden Planung, rauchenden Köpfen und Hin und Her hatten wir das Angebot unterschrieben und die Bestellung ausgelöst.
Die Küchenzeile muss rund sieben Zentimeter vorrücken und die Arbeitsplatte wird maßangefertigt. Die Mehrkosten halten sich im Rahmen und sprengen nicht unser Budget, wie anfangs in Aussicht gestellt.
Da wir die Elektro- und Sanitärinstallation schon nach unserer Vorplanung haben legen lassen, hatten wir nicht so viel Spielraum und mussten etwas tüfteln. Am Ende haben wir es aber geschafft und unsere Küche steht – noch dazu voll im Budget.
Wir haben schlichte Fronten mit ein paar Highlights kombiniert. Ich bin so gespannt, ob alles am Ende so wird, wie wir es uns vorgestellt haben. Ihr könnt es auch sein.