Bauen | Statement

Einfacher ins Wohneigentum: Wie Familien künftig profitieren könnten


Drei Fragen, drei Antworten: Hans Volker Noller, Präsident des Bundes Deutscher Fertigbau, äußert sich im Kurzinterview unter anderem zu den Chancen, noch mehr (vor allem junge) Familien in Wohneigentum zu bringen.

Die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden ist in Deutschland ungebrochen. Hans Volker Noller, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), sieht die Politik in der Pflicht, diesen Trend für bauwillige Familien noch attraktiver zu machen.

Wie das seiner Meinung nach funktionieren kann? Dazu bezieht Noller in im Kurzinterview mit wohnglück.de Stellung.

Hans Volker Noller, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau e.V. (BDF)
Hans Volker Noller, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau e.V. (BDF)

Wohnglück.de: Wie kann man den Bau von Eigenheimen in Deutschland vereinfachen und somit auch günstiger machen?

Hans Volker Noller: Einfacher geht es an vielen Stellen. Zum Beispiel bei den Bauämtern, die bei den Genehmigungsverfahren teils kaum noch hinterherkommen. Hier braucht es dringend digitale und entbürokratisierte Lösungen.

Ebenso müssen die Kommunen mehr und schneller Bauland ausweisen, damit die Grundstückspreise nicht so schnell steigen und Bauinteressierte überhaupt die Möglichkeit haben, ihren Bauwunsch in die Tat umzusetzen.

Mit Blick auf die Baukosten ist es wichtig, dass wir nicht nur nach Wegen suchen, günstiger zu bauen, sondern auch auf eine hohe Qualität und Nachhaltigkeit abzielen – zum Wohle des Bauherren und unserer Umwelt.

Familien mit Kindern sind für unsere Gesellschaft essenziell und sollten daher beim Hausbau umfangreich gefördert werden.

Hans Volker Noller

Wohnglück.de: Einen Schub für die Schaffung von Wohneigentum sollte das Baukindergeld geben, das zum Ende des Jahres ausläuft. Sollte es weitere Förderungen geben?

Hans Volker Noller: Der Fördertopf für das Baukindergeld ist längst noch nicht ausgeschöpft und wird es bis Ende des Jahres 2020 voraussichtlich auch nicht sein. Wir haben uns bereits für eine Verlängerung der Fristen ausgesprochen und werden uns weiterhin dafür starkmachen.

Familien mit Kindern sind für unsere Gesellschaft essenziell und sollten daher beim Hausbau umfangreich gefördert werden. Das Baukindergeld ist hierfür ein sehr gutes und hilfreiches Instrument.

Wohnglück.de: Die KfW fördert den Bau besonders energieeffizienter Häuser aktuell sehr stark. Wie nutzen Bauherren diese Förderung?

Hans Volker Noller: Energieeffizienz ist heute ein sehr wichtiges Kriterium bei der Hausplanung. Knapp zwei Drittel unserer Fertighaus-Bauherren nehmen diese KfW-Förderung in Anspruch.

Grundsätzlich zielen wir mit möglichst energieeffizienten Gebäuden darauf ab, nicht nur die Förderung zu ermöglichen oder die laufenden Energiekosten der Baufamilie zu senken, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Klimas zu leisten.

Gemeinsam müssen Politik, Bauwirtschaft und Bauherren Wege schaffen beziehungsweise beschreiten, den Energiebedarf und den CO2-Ausstoß beim Bauen und Wohnen zu reduzieren.

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