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Studien belegen verschiedene Corona-Effekte auf den Immobilienmarkt


Was für Auswirkungen hat Corona auf den Markt der Wohnimmobilien? Steigen die Preise oder fallen sie? Was wird vermehrt gesucht? Und wo? Antworten auf diese Fragen geben zwei aktuelle Studien.

  1. Keine Schnäppchenpreise durch Corona
  2. Mehr Platz statt größerer Abstand
  3. Trend zur Suburbanisierung

Die Covid-19-Pandemie lähmt weite Teile der Wirtschaft. Aber wirkt sich das auch auf die Preise auf dem Immobilienmarkt aus? Und welche Corona-Effekte lassen sich bei Wohnimmobilien noch feststellen? Zwei Studien haben genau das untersucht. Das sind die zentralen Ergebnisse.

Keine Schnäppchenpreise durch Corona

"Wie beeinflusst Corona das Verhalten von Käufern und Verkäufern auf dem Immobilienmarkt?" Seit Beginn der Pandemie stellt das Maklerunternehmen homeday.de mithilfe des Marktforschungsinstituts YouGov in bestimmten Abständen mehr als 3.000 Konsumenten diese Frage. Eine der wichtigsten Erkenntnisse im Rahmen der "Immobilienmarkt-Puls" genannten Studienreihe: Trotz steigender Infektionszahlen bleiben Kaufinteresse und Preise stabil.

Nach der Oktober-Umfrage glauben 27 Prozent der Befragten, dass die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland nicht von der Pandemie beeinflusst werden. 34 Prozent der Kaufinteressenten und 43 Prozent der potenziellen Verkäufer sind sogar der Meinung, dass sie weiter steigen. Im Mai diesen Jahres waren das gerade einmal 21 Prozent beziehungsweise 31 Prozent. Nur 29 Prozent der Teilnehmer erwarten jetzt niedrigere Kaufpreis (Mai: 48 Prozent).

Die noch im Mai von vielen Befragten geäußerte Hoffnung, durch Corona ein Schnäppchen auf dem Immobilienmarkt zu ergattern, hat sich damit weitgehend zerschlagen.

Infografik Hat Corona Einfluss auf Kaufpreise von Immobilien?

Mehr Platz statt größerer Abstand

Und noch ein Suchkriterium hat sich seit dem Frühjahr stark verändert: Im Mai war neben dem Preis noch der Wunsch nach einem Haus auf dem Land und eine große Distanz zum Nachbarn für viele Kaufinteressenten wichtig. Im Oktober sind diese Werte stark zurückgegangen.

Dafür ist jetzt das Interesse an mehr Platz deutlich gestiegen. Für 35 Prozent ist das ein Kriterium, das durch Corona zusätzlich eine große Rolle spielt. Im Mai sahen das nur 20 Prozent so. Dahinter vermuten Experten das vermehrte Arbeiten im Homeoffice und die Erfahrungen des Lockdowns.

Den Trend zu größeren Immobilien belegt auch eine Analyse der Immobilienplattform ImmoScout24. Danach gingen im Juni 2020 die Nachfragen nach Häusern mit mehr als 150 Quadratmetern Wohnfläche im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent nach oben. Auch im Mai (+22 %), Juli (+12 %), August (+5 %) und September (+4 %) lagen die Werte über denen des Vorjahres.

Auch Eigentumswohnungen mit mehr als fünf Zimmern sind heiß begehrt: Im Juni 2020 gingen bei ImmoScout24 dazu im Vergleich zum Vorjahr 71 Prozent mehr Kontaktanfragen ein, im September waren es noch 16 Prozent.

Trend zur Suburbanisierung

Ein weiterer Corona-Effekt auf dem Immobilienmarkt ist laut ImmoScout24 die Konzentration der Käufer auf den Speckgürtel. So verzeichnete das Portal im Juni 2020 über 5 Prozent mehr Kontaktanfragen für Eigentumswohnungen im Umland der Städte im Vergleich zum Vorjahr. Bei Häusern war der Anstieg der Nachfrage ähnlich hoch, hier lag das Plus bei 48 Prozent.

Zwar schwächten sich die Werte im September 2020 ab und lagen nur noch jeweils 3 Prozent über denen des Vorjahres. Dennoch gehen die Analysten davon aus, dass das Umland weiter deutlich an Attraktivität gewinnen wird.

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