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Drei Viertel der Deutschen sind mit ihrer Miete zufrieden


Der Großteil der Deutschen empfindet die monatlichen Mietzahlungen als angemessen, wie aus einer Studie hervorgeht. Für niedrigere Mieten würden die meisten Befragten allerdings nicht auf Komfort verzichten – ein Umstand, der auch der Corona-Pandemie geschuldet scheint.

  1. Alleinerziehende häufig unzufrieden, ältere Paare am zufriedensten
  2. Corona-Pandemie wirkt sich auf Mieterwünsche aus

Mieterinnen und Mieter in Deutschland sind offenbar mit der Höhe ihrer Miete zufrieden. Nur 26 Prozent empfinden die monatlichen Zahlungen als zu hoch. Das geht aus der repräsentativen Studie "Servicemonitor Wohnen" des Beratungsunternehmens Analyse & Konzepte immo.consult aus diesem Jahr hervor.

Demnach stufen 61 Prozent der Deutschen, die in Mietwohnungen leben, die monatlichen Zahlungen als angemessen ein. 13 Prozent der Befragten sagen sogar, sie seien gering oder sehr gering. Im Vergleich zur letzten Studie im Jahr 2018 haben sich die Zahlen nicht auffällig verändert. Vor zwei Jahren stuften 58 Prozent der Befragten die Höhe der Miete als angemessen ein. Elf Prozent sagten, sie sei gering oder sehr gering.

Alleinerziehende häufig unzufrieden, ältere Paare am zufriedensten

Am zufriedensten mit der Höhe ihrer Miete sind bei den in diesem Jahr Befragten Paarhaushalte ab 65 Jahren. In dieser Gruppe empfinden 78 Prozent ihre Miete als angemessen. Das ist allerdings wenig überraschend. Denn häufig leben ältere Paare schon lange in ihren Wohnungen und zahlen entsprechend ihrer alten Verträge niedrige Preise.

Häufig unzufrieden mit der Höhe der Miete sind laut der Studie Alleinerziehende. Nur 48 Prozent der alleinerziehenden Befragten stufen die Miete als angemessen ein. 31 Prozent halten sie für zu hoch oder viel zu hoch.

Um zu sparen, würden 29 Prozent der Befragten in eine günstigere Wohnlage ziehen. 28 Prozent würden sich eine kleinere Wohnung suchen. Abstriche bei der Ausstattung wollen die Mieter aber kaum machen: Nur vier Prozent der Befragten würde das in Kauf nehmen, um Miete zu sparen. 2016 wären noch ganze neun Prozent der Befragten bereit gewesen, eine schlechtere Ausstattung für einen günstigeren Preis in Kauf zu nehmen.

Corona-Pandemie wirkt sich auf Mieterwünsche aus

Die Bedeutung der Wohnung habe durch die Corona-Pandemie zugenommen, heißt es dazu von Anja Hesse von Analyse & Konzepte: "Die Mieterinnen und Mieter möchten sich zu Hause wohlfühlen." Deshalb sei für viele eine schlechtere Ausstattung keine Option. Auch die Größe der Wohnung spiele eine wichtige Rolle, gerade wenn Menschen im Homeoffice arbeiten und dafür zusätzlichen Platz benötigen. Ausstattung und Größe der Wohnung sei daher wichtiger geworden als die Lage.

Wie lange die deutschen Mieter allerdings noch so zufrieden mit ihrer Miete sein werden, ist fraglich. Aufgrund des schwierigen Gesamtjahres 2020, mit der aktuellen Entwicklung des "Teil-Lockdowns", stehen zahlreiche Mieter ohne Arbeit da. Viele könnten bald Probleme bekommen, ihre teils hohe Miete regelmäßig zu bezahlen, heißt es vom Deutschen Mieterbund.

Rund ein Viertel der Deutschen habe Angst, regelmäßige Verpflichtungen aufgrund der Krise bald nicht mehr bedienen zu können. Der Mieterbund fordert, das Miet-Moratorium, das Ende Juni ausgelaufen war, wieder in Kraft zu setzen. Während des Moratoriums durfte Mietern nicht gekündigt werden, wenn sie aufgrund der Corona-Pandemie ihre Miete nicht mehr bezahlen konnten.

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