Wohnen | News

Bald geringere Stromkosten? Ökostrom-Umlage soll sinken


Die Coronakrise ist für die meisten Menschen in Deutschland eine wirtschaftliche Herausforderung. Um Verbraucher zu entlasten, will die Bundesregierung nun die Ökostrom-Umlage beim Strompreis senken. Aktuell macht die rund ein Fünftel des Gesamtpreises aus. Ob die Senkung der EEG-Umlage tatsächlich bei den Verbrauchern ankommt, ist fraglich.

  1. Ökostrom-Umlage soll Ausbau regenerativer Energien dienen
  2. Versorger entscheiden über endgültigen Strompreis

Die Strompreise in Deutschland kannten in den vergangenen Jahren nur eine Richtung: nach oben. Besonders in Zeiten der Coronakrise sind die hohen Strompreise für viele Menschen finanziell zusätzlich eine Belastung. Daher will die Bundesregierung nun ihren Teil dazu beitragen, um die Stromkosten zu senken. Dafür will sie die Ökostrom-Umlage senken. Um wie viel, steht derzeit noch nicht fest.

Verbraucherschützer und der Handel hatten bereits gefordert, die Verbraucher bei den Stromkosten zu entlasten. Nun bereitet die Bundesregierung eine entsprechende Änderung der sogenannten EEG-Umlage (EEG steht für Erneuerbare-Energien-Gesetz).

Ein Entwurf aus dem Bundeswirtschaftsministerium liegt der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vor. Demnach will Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) den Teil an Fördergeld, der für die Förderung erneuerbarer Energien wegfällt, mit Steuergeldern ausgleichen.

Ökostrom-Umlage soll Ausbau regenerativer Energien dienen

Wie hoch die Mittel sind, die der Staat dafür aufwenden muss, wurde noch nicht errechnet. Zunächst müsse das Erneuerbare-Energien-Gesetz angepasst werden, zitiert die dpa aus dem Entwurf.

Die EEG-Umlage ist ein Teil des Strompreises. Das Geld soll für den Ausbau von regenerativen Energien – das sind vor allem Windkraft, Photovoltaik, Biogas, Wasserkraft und Geothermie – genutzt werden. Erneuerbare Energien sollen nach Plänen der Bundesregierung ab 2030 mindestens 65 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland decken.

Vergangenes Jahr kam der Strom aus erneuerbaren Quellen in der Bundesrepublik auf knapp 43 Prozent. Aktuell liegt die EEG-Umlage bei 6,7 Cent pro Kilowattstunde und macht damit etwa 20 Prozent des Gesamtpreises für Strom aus. In Deutschland kostet Strom für Haushalte laut Bundesnetzagentur (November 2019) im Durchschnitt 30,85 Cent pro Kilowattstunde.

Versorger entscheiden über endgültigen Strompreis

Die Bundesregierung hatte ohnehin geplant, die Ökostrom-Umlage zum Januar 2021 zu senken. Laut dem Entwurf behält sich Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vor, die Umlage während der Corona-Pandemie noch weiter zu senken.

Verbraucherschützer und der Handelsverband HDE forderten aufgrund der Coronakrise erst kürzlich, den Strompreis zu senken. Konkret sollte die Politik dafür die EEG-Umlage senken sowie die Stromsteuer abschaffen. Ob eine Senkung der Umlage sich allerdings tatsächlich auf den Endpreis auswirkt, den Verbraucher zahlen, bleibt abzuwarten. Denn schlussendlich bestimmen die Stromversorger den Preis. Schon in der Vergangenheit haben die Anbieter Senkungen nicht an die Endkunden weitergegeben.

Tipp: Wenn ihr auch auf Ökostrom umsteigen wollt – was wir euch empfehlen möchten –, lest doch folgende Artikel und achtet auch auf die Tipps der Verbraucherzentrale:

Das wird dich auch interessieren