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Laminat, Parkett und Co.: So sind die Bodenbeläge aufgebaut


Schicht auf Schicht, das gilt mittlerweile für fast jeden Bodenbelag. Doch worin unterscheiden sie sich? Wir zeigen euch wie Parkett, Laminat, Design- und Korkboden, Linoleum und Fliesen aufgebaut sind.

  1. Für Holzliebhaber: Der Aufbau von Mehrschichtparkett
  2. Voll im Trend: Der Aufbau von Laminat
  3. Vielfältige Varianten: Der Aufbau von Designboden
  4. Natürliche Basis: Der Aufbau von Korkboden
  5. Ein buntes Gemisch: Der Aufbau von Linoleum
  6. Woraus bestehen Fliesen?

Natur pur oder eher 100 Prozent Kunststoff? Weder noch. Der Aufbau der meisten Bodenbeläge ist eine Mischung aus verschiedenen Materialien und Schichten. Was sie eint, ist ein vielseitiges Design, leichtes Verlegen sowie eine pflegeleichte und robuste Oberfläche.

Wir verraten euch, wie Parkett, Laminat, Designböden aus Vinyl, Kork- und Linoleumböden aufgebaut sind und welche Inhaltsstoffe sie enthalten. Wisst ihr außerdem, aus was Fliesen eigentlich bestehen und wie sie hergestellt werden?

Für Holzliebhaber: Der Aufbau von Mehrschichtparkett

Bodenbelag Aufbau Mehrschichtparkett

Klassisches Parkett gilt als besonders edel, nachhaltig und langlebig. Früher legte man die Holzstäbchen und -plättchen im Mosaik- oder Fischgrätmuster direkt auf den Untergrund und musste den Belag anschließend mehrfach schleifen. Alternativ waren meterlange Dielen beliebt, die gerne samt Rissen und Astlöchern verlegt wurden.

Wer heute seine Wohnung mit Parkett auslegen möchte, findet auf dem Markt immer noch Massivparkett zur vollflächigen Verklebung. Dagegen wird fix und fertiges Mehrschichtparkett immer beliebter. Als Basis fungiert einfaches Holz wie Birke oder Fichte, darüber kommt eine 3 bis 5 Millimeter starke Nutzschicht aus Eichenstäben in verschiedenen Breiten.

Der Bodenbelag kommt im handlichen Dielenformat ins Haus, ist bereits versiegelt und hat die Trittschalldämmung schon inklusive. Praktisch: Die Dielen klickt ihr einfach ineinander. Fertig ist das schwimmend verlegte Parkett. Welche Vorteile und Nachteile ein echter Parkett als Bodenbelag mit sich bringt, könnt ihr hier nachlesen.

Voll im Trend: Der Aufbau von Laminat

Bodenbelag Aufbau Laminat

Beim Laminat sind verschiedene Materialien in dünnen Schichten aufeinander gepresst: Ganz unten liegt die Trittschalldämmung, darüber der so genannte Gegenzug aus harzimprägniertem Papier oder Kunststoff – für den Spannungsausgleich zum Overlay und zum Dekorpapier. Im Kern des Laminat steckt eine Holzfaserplatte. Einige Böden erhalten noch eine Lage Antistatik-Papier. Wichtig ist das bedruckte Dekorpapier plus Versiegelung beziehungsweise Nutzschicht (Overlay). Hierbei handelt es sich um in Melaminharz getränktes Papier.

Das Dekor imitiert echtes Holz oder Stein, mit und ohne Struktur. Am Ende sind die Laminatplatten 7 bis 10 Millimeter dick. Dementsprechend gibt es auch Vorteile und Nachteile bei Laminat, die wir hier aufgelistet haben.

Vielfältige Varianten: Der Aufbau von Designboden

Bodenbelag Aufbau Designboden (Vinylboden)

Designboden ist der Überbegriff für diverse Bodenbeläge aus Kunststoff. Beispielsweise flexibler Kunststoffbelag von der Rolle – das ist der klassische PVC-Boden. Früher enthielt das Polyvinylchlorid (PVC) häufig schädliche Weichmacher und geriet unter Verruf. Deshalb heißt dieser Bodenbelag heute Vinylboden – und enthält in der modernen Variante weitgehend unbedenkliche Weichmacher.

Vinylboden gibt es auch als 2 bis 5 Millimeter dünne Platte oder Diele zum Klicken oder Kleben. Dabei ähnelt der Aufbau dem von Laminat: Im Kern steckt eine Hartfaserplatte (HDF), darunter kommt eine Lage Kork als Dämmung, darüber Vinyl sowie eine Dekorschicht plus Versiegelung. Aufgrund des vielseitigen Designs (Marmor-, Holz-, Fliesenoptik) landet dieser Bodenbelag heute meist unter dem Begriff Designboden auf dem Markt.

Mittlerweile halten die Hersteller neben Vinyl noch andere Kunststoffoberflächen parat. Zum Beispiel Polyurethan (PU), PET oder Polypropylen (PP), ganz ohne schädliche Weichmacher oder Lösungsmittel. Welche Vorteile und Nachteile der Designboden aus Vinyl mit sich bringt, könnt ihr hier nachlesen.

Natürliche Basis: Der Aufbau von Korkboden

Bodenbelag Aufbau Korkoboden

Das Hauptmaterial für diesen Bodenbelag liefert die Korkeiche. Deren Rinde wird zerkleinert, mit Bindemittel vermischt und schließlich zu Massivkork gepresst. Manchmal kommt darüber noch eine Lage Korkfurnier. Lack oder Wachs versiegeln den Bodenbelag, der am Ende nur ein paar Millimeter dünn ist.

Wie Linoleum kommt Korkboden als Bahn von der Rolle, die ihr vollflächig verkleben müsst. Allerdings gibt es Korkboden (wie Laminat oder Designboden) auch in Dielenform zum Ineinanderklicken. Als Bodenbelag ist Kork fast zu 100 Prozent natürlich und herrlich elastisch. Hier findet ihr noch mehr Infos zu Kork als Bodenbelag.

Ein buntes Gemisch: Der Aufbau von Linoleum

Bodenbelag Aufbau Linoleumboden

Ganz so natürlich wie Kork ist Linoleum nicht. Aber immerhin besteht die Linoleum-Nutzschicht zu rund 80 bis 90 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Der Bodenbelag ist ein Mix aus Leinöl, Harz, Holzmehl und Kalkstein. Hinzu kommt Jute als Trägerstoff, manchmal auch PET. Die Bahnen oder Platten überraschen mit frischen Farben und Intarsienmustern, mit Marmoroptik oder Holzdekor.

Je dicker der Bodenbelag, desto höher die Nutzungsklasse. Linoleum ist so robust, dass es häufig in Turnhallen oder öffentlichen Räumen liegt. Zudem ist das Material schwer entflammbar und säureresistent. Welche weiteren Vorteile ein Linoleumboden liefert und welche Nachteile es außerdem gibt, könnt ihr hier nachlesen.

Woraus bestehen Fliesen?

Fliesen als wichtigen Bodenbelag wollen wir an dieser Stelle nicht vergessen. Das Basismaterial ist Ton, hinzu kommen Quarz, Kaolin und Feldspat: Alles natürliche Materialien. Fliesen entstehen heute maschinell und nur noch selten per Hand, Steingutfliesen etwa im so genannten Strangpressverfahren. Dabei wird die Keramikmasse zu einem langen Strang gepresst und vor dem Brennen (1.000 bis 1.100° Celsius) in einzelne Fliesen geteilt. Nach dem Dekorieren folgt ein zweiter Brandvorgang für die Glasur. Steingutfliesen sind relativ offenporig, nehmen am Ende viel Wasser auf und sind nicht frostsicher.

Feinsteinzeug entsteht meist durch Trockenpressung. Dabei wird Keramikpulver mit sehr hohem Druck in Form gepresst und danach im 1.200° Celsius heißen Ofen gebrannt. Der Pressdruck sowie die hohe Brenntemperatur schaffen ein sehr dichtes und festes Material, auch die Poren an der Oberfläche sind gut verschlossen. So ist Feinsteinzeug sehr fest und unempfindlich gegen Kratzer: Die ideale Fliese für jeden Einsatzbereich, auch fürs Bad oder die Terrasse. Wir zeigen euch die Vorteile und Nachteile von Fliesen als Bodenbelag.

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