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"Smart Home"-Umfrage: Fast jeder Zweite bei Heim-Netzwerken überfragt

Portrait von Katharina Schneider
Katharina Schneider


Das Smart Home gehört immer mehr zum Alltag. Ob Router, smarte Zahnbürste, Staubsaugerroboter oder intelligenter Thermostat – es gibt immer mehr vernetzte Geräte im Haushalt. Erschreckend ist vor diesem Hintergrund das Ergebnis einer Umfrage. Demnach sind sich mehr als 40 Prozent der Befragten gar nicht darüber bewusst, smarte Geräte zu besitzen.

  1. Smart Home: "Es fehlt der Sicherheitsgedanke"

Immer mehr Geräte in unserem Alltag sind mittlerweile mit dem Internet verbunden – natürlich auch viele in unserem Zuhause. Das Smart Home ist längst häufig Realität. Doch viele Menschen sind sich gar nicht darüber bewusst, dass sie zu Hause smarte Geräte haben. Bei einer Umfrage des TÜV Rheinland gaben 43,5 Prozent der Befragten an, kein smartes Gerät im Haushalt zu haben – obwohl auch Smartphones in diese Kategorie fallen.

35,8 Prozent der Befragten gaben an, ein bis fünf smarte Geräte zu besitzen, bei 7,2 Prozent sind es zwischen fünf und zehn. 4,7 Prozent der Befragten haben mehr als zehn smarte Devices in ihrem Haushalt. Und 5,7 Prozent der Befragten gaben letztlich an, gar nicht zu wissen, was smarte Geräte sind.

Smart Home: "Es fehlt der Sicherheitsgedanke"

Die Umfrage zeigt, dass sehr viele Menschen unsicher sind, was smarte Devices sowie ein Smart Home überhaupt sind. Und damit auch nicht, welche und wie viele Daten die Geräte sammeln, was mit diesen Daten geschieht, wie sie genutzt und missbraucht werden können. Auch IT-Sicherheit und die Gefahr, die von Hackern ausgeht, sind somit vielen Menschen offenbar kein Begriff.

"Das Ergebnis zeigt, wie viele Menschen sich nicht im Klaren sind, dass sie vernetzte Produkte besitzen beziehungsweise täglich nutzen. Somit fehlt auch der Sicherheitsgedanke", sagt Norman Hübner vom TÜV Rheinland.

Dabei gibt es heute zahlreiche Smart Home-Geräte im Haushalt, die – abgesehen von Smartphone und Computer – Daten senden und empfangen können. Das sind zum Beispiel W-Lan-Router, Smart-TVs, Staubsauger- oder Mähroboter, digitale Sprachassistenten wie die Echo Box mit Alexa und Set-Top-Boxen.

Aber es gibt auch smarte Thermostate und Türschließanlagen, smarte Jalousien-Schließsysteme, Bewässerungssysteme, Stromzähler und Toiletten, die mit dem Internet verbunden sind. Auch kleine Geräte wie smarte Zahnbürsten und Fitnessarmbänder gehören dazu. Die Geräte können unabhängig voneinander agieren oder untereinander vernetzt sein. Viele lassen sich über eine App steuern.

Smart Home-Geräte kommen schneller auf den Markt, als sie abgesichert werden können.

Norman Hübner, TÜV Rheinland

Und bei vielen dieser Geräte im Smart Home mangelt es an der Sicherheit. Besonders Home-Router, die laut Statistik im vergangenen Jahr in 95 Prozent aller deutschen Haushalte vorhanden waren, sind oft unsicher. In einem kürzlich durchgeführten Test des Fraunhofer-Instituts konnte die Prüfer kein einziges getestetes Gerät hinsichtlich der Sicherheit überzeugen.

"Die smarten Geräte kommen schneller auf den Markt, als sie abgesichert werden können. Doch eine flächendeckende Absicherung, etwa von den Herstellern, gibt es noch nicht", sagt Hübner.

Verknüpfungen im digitalen Raum könnten Smart-Home-Netzwerke zu einem attraktiven Ziel für Cyber-Kriminelle machen, heißt es vom TÜV Rheinland. Käufern sei daher zu raten, ihr Bewusstsein zu schärfen und sich alle Produkte genau anzusehen.

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