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Spannende Pläne: 9 nachhaltige Wohntürme fürs Berliner Westkreuz?


Am Berliner Westkreuz sollen neun Wohntürme entstehen. Das Besondere: Oben auf den Türmen befinden sich Windfarmen, an den Fassaden werden Photovoltaikmodule angebracht. So sind sie ganz auf Nachhaltigkeit ausgelegt und decken ihren Energiebedarf im Wesentlichen selbst.

  1. Wohntürme sind untereinander verbunden
  2. Berliner fürchten Verkehrschaos am Westkreuz

Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind die Themen unserer Zeit. Das gilt nicht nur auch sondern insbesondere für die Baubranche. Nachhaltigkeit steht auch bei dem visionären Konzept im Fokus, das der Architekturprofessor Christoph Langhof für das Berliner Westkreuz entworfen hat. Auf dem Gelände des Autobahndreiecks Halensee und dem Gelände der Nordschleife der Stadtautobahn Avus sollen neun nachhaltige Wohntürme gebaut werden.

Dabei sollen nicht nur Brachflächen genutzt und Grünflächen erhalten bleiben. Die spektakulär anmutenden Türme sind auch komplett unter dem Gedanken der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz geplant. Oben auf den Türmen befinden sich Windfarmen, an den Fassaden werden Photovoltaikmodule angebracht. Die so gewonnen Energie soll wesentlich zum Eigenbedarf beitragen.

Wohntürme sind untereinander verbunden

Die neun Wohntürme sind untereinander durch überdachte Fußgänger- und Fahrradstege vernetzt. Sie werden auch direkt mit dem S-Bahnhof Westkreuz sowie dem Internationalen Congress Centrum ICC und dem Messegelände verbunden. "Dadurch kann es gelingen, die voneinander getrennten Bereiche Charlottenburg und das Messegelände, zusammenzuführen und sie an das Drehkreuz S-Bahnhof Westkreuz direkt anzubinden", sagt Langhof.

9 Wohntürme am Berliner Westkreuz
Die neun Türme sollen alle miteinander verbunden werden.

Außerdem könnte das Areal am Westkreuz die neue Heimat für den Fußballverein Hertha BSC Berlin werden. Der sucht schon lange nach einem Standort für eine eigene Arena. Am Funkturm wäre dafür nicht nur Platz. Auch die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln sei optimal, heißt es von Langhof.

Langhof, der in Berlin für den 118-Meter hohen Turm Upper West und die Zentrale der Berliner Wasserbetriebe bekannt ist, hat für die neun Hochhäuser eine Mischnutzung geplant. In den unteren Etagen sollen Lagerflächen und Garagen untergebracht werden, darüber Büros. Und in den obersten Stockwerken sollen Wohnungen entstehen. Ganz oben ist dann noch Platz für Roof-Top-Restaurants und Aussichtsplattformen.

Berliner fürchten Verkehrschaos am Westkreuz

Die Wohntürme sehen spektakulär aus. Sie stehen nämlich nicht auf dem Boden, sondern teilweise auf Stützen. Die ersten Etagen sind demnach komplett frei. Langhof hat zwei Gebäudetypen geplant: Zum einen ein Pyramidenhaus, das sich nach oben verjüngt. Der Architekt nennt es "Epsilon". Außerdem will er Gebäude vom Typ "Baumhaus" bauen. Diese Häuser stehen auf Stelzen und werden nach oben hin etwas breiter.

"Wir wollen mit unserer modernen Hochhausarchitektur zeigen, dass es möglich ist, ästhetisch faszinierende Gebäude zu kreieren, die die Menschen begeistern und inspirieren und gleichzeitig neue Standards für die Nachhaltigkeit im Städtebau und in der Architektur setzen", sagt Langhof. Brachliegende Flächen wie beim Westkreuz, zwischen den Gleisen und der Autobahn, böten sich dafür ideal an.

Doch genau wegen dieser Lage regen sich in Berlin schon erste Ängste. Eine Baustelle direkt an der Autobahn könnte zu jahrelangen Staus führen, so die Befürchtung. Am 31. Oktober soll das Projekt öffentlich vorgestellt werden. Mit einem Baubeginn ist laut Projektleitung nicht vor 2023 zu rechnen. Weil der Verkehr Aufrecht zu erhalten sei, gehe man außerdem von einer Bauzeit von sieben bis acht Jahren aus.

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