Wohnen | Ratgeber
Highlights der Möbelmesse "ICFF 2019": Heute in New York, bald bei uns?
Trends entstehen nicht einfach aus dem Nichts. Trends werden gemacht. Zum Beispiel auf der International Contemporary Furniture Fair. Die ICFF ist eine Messe, die seit über 30 Jahren jedes Jahr tausende Fachbesucher nach New York City zieht und mittlerweile als Hauptattraktion der New Yorker Design-Tage gilt.
Wer dort ausstellen darf, bestimmt die Wohntrends von morgen. Die ICFF 2019 fand dieses Mal vom 19. bis zum 22. Mai statt. Wir stellen die Highlights der Messe vor.
ICFF 2019: Art déco und Mid Century dominieren
Im Großen und Ganzen brechen die Aussteller auf der ICFF nicht mit den aktuellen Wohntrends, die sich weiterhin großer Beliebtheit erfreuen. Ganz im Gegenteil, die Interior Designer treiben den Look noch weiter auf die Spitze. Für Fans von Art déco heißt das: Noch mehr Samt, noch mehr Gold und Marmor, die Möbel und Accessoires werden ausgefallener und geizen nicht mit Kurven und Rundungen.
Immer wieder fallen dabei Möbelstücke und Deko-Objekte ins Auge, die bewusst irritieren und aus der Reihe tanzen. Der Grund: Die Kombination unterschiedlicher Stilrichtungen steht, ganz im Geist der Postmoderne, derzeit hoch im Kurs. Bei mit pinkem Samt beflockten, neoklassizistischen Büsten moderner Motive der Marke Floquem driftet das auch gerne mal in selbstironischen Kitsch ab.
Andere wiederum entscheiden sich für etwas einfachere Formen. Dabei finden sich häufig Anleihen aus Art déco, die in Symbiose mit dem Mid-Century-Stil treten. Barhocker in Orange fügen dem noch die derzeitige Lieblingsfarbe von Inneneinrichtern hinzu. Selbst der Teppich im Eingangsbereich war bei der diesjährigen Ausgabe des Messe-Events orange.
Natürliche Materialien bleiben in
Wem das zu bunt wird, kann getrost weiterhin auf natürliche Materialien wie Holz, Filz oder sogar Stein setzen. Raue Oberflächen in gedeckten Farben strahlen Wärme und Wohnlichkeit aus. Dennoch bewegen sich die Gestalter auch hier zwischen zwei Polen, denn je nach Geschmack kann es dschungelartig ausufernd oder skandinavisch minimalistisch werden. Der reduzierte Stil besinnt sich auf klassische Formen aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Doch auch die kommen selbstverständlich mit einem Twist daher – so wie diese zwei Bluff Side Chairs von Souda aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn.
Wer es noch einfacher mag, für den hält das kanadische Molo Studio eine außergewöhnliche Idee parat, die auf der ICFF viele prüfende Blicke auf sich gezogen hat. Ihre Möbel und Trennwände aus Papier sind leicht und lassen sich innerhalb von Sekunden zusammenschieben. Ihr könnt sie also jederzeit an eine andere Stelle versetzen. Selbst Skeptiker mussten nach einem kurzen Probesitzen zugeben, dass die Möbel unerwartet bequem sind.
Zu futuristisch? Es spricht nichts dagegen, euer Zuhause in einen Urban Jungle zu verwandeln – auch das ist ein Wohntrend, der nach wie vor Bestand hat. Neben zahlreichen Pflanzen passt dazu Mobiliar aus dunklem Holz sowie dunkelgrüne bis graue Wandfarben. Ein "zu viel" gibt es hier nicht.
Lampen stehen im Rampenlicht
Egal für welchen Stil ihr euch entscheidet, die Beleuchtung kann oft der entscheidende Faktor sein. Eine unpassende Leuchte kann zum Stimmungskiller werden, eine schöne Lampe kann dagegen einem Raum das nötige Etwas verleihen. Innovative Beleuchtungskonzepte stehen daher bereits seit Längerem im Fokus der Interior Designer.
Zu einer Einrichtung im Pseudo-Stil der 1920er und 30er passt beispielsweise diese extravagante Lampe des Studios Rosie Li. Marmor, Gold, Pink – mehr Rückgriff auf Art déco geht nicht.
Zu einer möglichst nah an der Natur angelehnten Einrichtung passen hingegen die Möbel und Lampen von Eny Lee Parker. Die ausgesprochen häufig gelobten unglasierten Keramik-Objekte der Künstlerin ähneln organisch gewachsenen Skulpturen, denen eine Haushaltsfunktion hinzugefügt wurde. Bei der diesjährigen ICFF wurde Parker für ihre Lampen sogar mit einem Preis geehrt.
Fokus auf Health und Wellness im Bad
Schließlich das Bad: Das entwickelt sich zunehmend zu einem Ort der Entspannung. Der Wellness-Faktor wird in Badezimmern wichtiger, die Waschbecken werden größer, die Armaturen eleganter. Besonders an die Dusche werden immer höhere Ansprüche gestellt. Modelle wie die Regendusche Rainmoon von Dornbracht haben die Messebesucher begeistert. Die war allerdings nicht sonderlich neu – sie hatte ihre Premiere bereits auf der ICFF 2018.
Altbewährtes zeigt sich von seiner besten Seite
Fazit: Die Aussteller und Produzenten bleiben den aktuellen Wohntrends treu. Der derzeit so angesagte Stilmix aus Art déco und Mid Century hat sich nicht überlebt und bleibt uns noch eine Weil erhalten.
Vor allem aber natürliche Materialien werden noch lange in Wohnungen und Häusern Einzug halten. Das Interior Design hat die Nachhaltigkeit als zeitloses Motiv entdeckt. Dabei gibt es zwischen Urban Jungle und Lagom zahlreiche Ausprägungen auf der Wohnlichkeitsskala, die zu einer kreativen Einrichtung und neuen Möbeln inspirieren.
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