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Städte-Studie: "Mittelfranken ist die Aufsteigerregion des Jahres"


Keine Region in Deutschland ist im vergangenen Jahr wirtschaftlich so sehr gewachsen wie Mittelfranken. Im Städteranking 2019 können Erlangen, Fürth und Nürnberg in vielerlei Hinsicht punkten.

  1. Medical Valley in Mittelfranken
  2. "Neues Kraftzentrum" in Mittelfranken

Nürnberg, Erlangen, Fürth – die Region Mittelfranken zeigt ihre Stärke im Städteranking 2019. In dem großen Städtetest, den die Zeitung "Wirtschaftswoche" gemeinsam mit Immobilienscout 24 und dem Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW) herausgibt, können besonders die drei mittelfränkischen Städte punkten. So sehr, dass die Studienautoren Mittelfranken zur "Aufsteigerregion des Jahres" küren.

Besonders rosig sieht es in Erlangen aus: Die Siemens-Stadt ist hinter München auf Platz zwei was die aktuelle Wirtschaftskraft aller 71 kreisfreien deutschen Städte über 100.000 Einwohner angeht. Damit kann sie sich um zwei Plätze gegenüber 2018 verbessern. Was die Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren angeht, ist Erlangen ebenfalls vorne dabei. Hier steigert sich die Stadt sogar um ganze elf Plätze und landet 2019 auf Rang 11.

Medical Valley in Mittelfranken

Auch Fürth kann hier auf eine erstaunliche Entwicklung zurückblicken: Die Stadt macht acht Plätze gut und belegt im Dynamikranking den dritten Platz. Und das, obwohl nach der Quelle-Pleite viele schon befürchtet hatten, dass Fürth zur "Armutsinsel" im wohlhabenden Bayern werden könnte. Doch es kam anders: Die Zahl der Arbeitslosen hat sich in den vergangenen Jahren mehr als halbiert. Seit 2014 gibt es dort außerdem 10.000 Beschäftigte mehr. Auch die Einnahmen durch die Gewerbesteuer sind stark gestiegen.

Stadt Niveauranking (Veränderung zum Vorjahr) Dynamikranking (Veränderung zum Vorjahr) Zukunftsindex (Veränderung zum Vorjahr)
Nürnberg 16 (+4) 7 (+3) 34 (-1)
Fürth 15 (+11) 3 (+8) 42 (+19)
Erlangen 2 (+2) 11 (+19) 3 (-1)
Platzierungen von Nürnberg, Erlangen und Führt in den drei Teilen des Städterankings 2019 (von allen 71 kreisfreien deutschen Städten über 100.000 Einwohner).

Ein Grund, wieso die Region so floriert: Seit Jahren wird dort auf Bildung, Hightech und Zusammenarbeit gesetzt. So ist dort mittlerweile ein "Medical Valley" – in Anlehnung an das berühmte Silicon Valley in Kalifornien – entstanden. Überdurchschnittlich viele Beschäftigte arbeiten in Mittelfranken im Gesundheits- und Sozialwesen. Doch auch im Bereich nachhaltiger Energiesysteme ist in der Region ein wichtiger Pool entstanden.

"Neues Kraftzentrum" in Mittelfranken

Das Ergebnis von Bildung und Zusammenarbeit der Städte zeigt sich auch in der Anzahl der Startups: In Nürnberg und Fürth wird mehr gegründet, als in den meisten anderen deutschen Großstädten, in Erlangen ist die Zahl der Patentanmeldungen relativ zu den dort sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am größten.

"In Mittelfranken hat sich ein neues wirtschaftliches Kraftzentrum herausgebildet", sagt IW-Experte Hanno Kempermann der "Wirtschaftswoche". Das zeigt sich auch an den Ausbildungsplätzen: In Erlangen und Fürth ist Zahl der Lehrstellen zwischen 2012 und 2017 so stark gestiegen wie sonst nirgendwo – jeweils um 17,3 Prozent. In Fürth ist außerdem die Zahl älterer Arbeitnehmer am stärksten gestiegen, in Erlangen gibt es nach München die meisten hoch Qualifizierten unter allen Beschäftigten.

Auch ein Blick auf den Immobilienmarkt zeigt, wie attraktiv Mittelfranken geworden ist. In Nürnberg sind die Preise für Mietwohnungen seit 2014 um 28,4 Prozent gestiegen, in Fürth um 24,4 Prozent. Auch das zeigt: Immer mehr Menschen wollen in der prosperierenden Region leben.

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