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Wo in Deutschland die Mieten am teuersten sind und wo ihr am wenigsten zahlt


Am höchsten sind die Mieten im Süden Deutschlands und in den Städten. Der Osten und Westen ist für viele noch erschwinglich. Eine Studie zeigt, wie viel ihr wo für die Miete bezahlen müsst.

  1. In diesen Städten sind die Mieten am höchsten
  2. Hier wohnt ihr am günstigsten zur Miete
  3. Welche Gebäude am günstigsten sind
  4. Viele Haushalte finden keine bezahlbaren Wohnungen mehr

Der Stadtforscher Andrej Holm hat im Auftrag der Linksfraktion im Bundestag die Mietspiegeldaten der vergangenen fünf Jahre ausgewertet und Mieten in mehr als 300 deutschen Städten untersucht. Das Ergebnis: Im Schnitt stiegen die Bestandsmieten bundesweit um 11,4 Prozent in den vergangenen fünf Jahren.

Wie viel ihr zahlen müsst, hängt allerdings stark davon ab, wo ihr wohnt.

In diesen Städten sind die Mieten am höchsten

Die Struktur der teuersten Städte war 2018 gegenüber 2013 weitgehend stabil. Mit Düsseldorf, Darmstadt und Konstanz haben es nur drei Städte neu in die Spitzengruppe geschafft. Rausgerutscht aus der Rangliste der 20 teuersten Städte sind Freiburg (Breisgau), Bietigheim-Bissingen und Bonn.

Stadt (Bundesland) durchschnittliche Bestandsmiete
München (Bayern) 10,45€ pro m²
Leinfelden-Echterdingen (Baden-Württemberg) 9,96€ pro m²
Stuttgart (Baden-Württemberg) 9,96€ pro m²
Dachau (Bayern) 9,62€ pro m²
Germering (Bayern) 9,48€ pro m²
Tübingen (Baden-Württemberg) 9,48€ pro m²
Ditzingen (Baden-Württemberg) 8,86€ pro m²
Ludwigsburg (Baden-Württemberg) 8,86€ pro m²
Darmstadt (Hessen) 8,79€ pro m²
Fellbach (Baden-Württemberg) 8,65€ pro m²
Hamburg (Hamburg) 8,65€ pro m²
Köln (Nordrhein-Westfalen) 8,65€ pro m²
Esslingen am Neckar (Baden-Württemberg) 8,58€ pro m²
Leonberg (Baden-Württemberg) 8,58€ pro m²
Wiesbaden (Hessen) 8,58€ pro m²
Konstanz (Baden-Württemberg) 8,51€ pro m²
Frankfurt am Main (Hessen) 8,44€ pro m²
Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) 8,37€ pro m²
Norderstedt (Schleswig-Holstein) 8,30€ pro m²
Erding (Bayern) 8,23€ pro m²
Durchschnitt 8,95€ pro m²

In fünf Städten sind sowohl die Bestands- als auch die Angebotsmieten innerhalb der vergangenen fünf Jahre besonders stark gestiegen:

  • Mannheim
  • Nürnberg
  • Kiel
  • Berlin
  • Stuttgart

Die Studie hat auch ergeben, dass die Bestandsmieten ab 2015 besonders stark angestiegen sind. Die Einführung der Mietpreisbremse hatte demnach keinen messbaren Effekt auf die Mietpreisentwicklung in den untersuchten Städten.

Hier wohnt ihr am günstigsten zur Miete

Auch in der Gruppe der günstigsten Städte gibt es wenig Veränderung: Für Landau in der Pfalz, Bad Kreuznach und Zwickau sind Leipzig, Elsdorf und Mechernich hinzugekommen.

Stadt (Bundesland) durchschnittliche Bestandsmiete
Warstein (Nordrhein-Westfalen) 4,64€ pro m²
Lemgo (Nordrhein-Westfalen) 4,64€ pro m²
Greiz (Thüringen) 4,64€ pro m²
Oelde (Nordrhein-Westfalen) 4,71€ pro m²
Nordenham (Niedersachsen) 4,84€ pro m²
Hückelhoven (Nordrhein-Westfalen) 4,84€ pro m²
Höxter (Nordrhein-Westfalen) 4,84€ pro m²
Geilenkirchen (Nordrhein-Westfalen) 4,91€ pro m²
Dorsten (Nordrhein-Westfalen) 4,91€ pro m²
Alsdorf (Nordrhein-Westfalen) 4,91€ pro m²
Leipzig (Sachsen) 4,98€ pro m²
Heinsberg (Nordrhein-Westfalen) 4,98€ pro m²
Elsdorf (Nordrhein-Westfalen) 4,98€ pro m²
Düren (Nordrhein-Westfalen) 4,98€ pro m²
Bremerhaven (Bremen) 4,98€ pro m²
Altenburg (Thüringen) 4,98€ pro m²
Mechernich (Nordrhein-Westfalen) 5,05€ pro m²
Ibbenbüren (Nordrhein-Westfalen) 5,05€ pro m²
Herzogenrath (Nordrhein-Westfalen) 5,05€ pro m²
Geseke (Nordrhein-Westfalen) 5,05€ pro m²
Durchschnitt 4,90€ pro m²

Welche Gebäude am günstigsten sind

Am günstigsten wohnen Mieter der Studie nach im Durchschnitt in Gebäuden, die um 1925 errichtet wurden. Die höchste Miete müsst ihr logischerweise in Neubauten bezahlen. Die teuerste Baualtersklasse lag im Mietpreis 43 Prozent über der günstigsten.

Viele Haushalte finden keine bezahlbaren Wohnungen mehr

Für Haushalte an der Armutsgrenze und viele Alleinerziehende sind durchschnittliche Wohnungen kaum noch bezahlbar. Sie seien auf Wohnraum unterhalb der Marktmieten angewiesen, so Stadtforscher Andrej Holm.

Holm geht davon aus, dass für die Miete nicht mehr als 30 Prozent des verfügbaren Einkommens aufgewendet werden sollte. In München, Stuttgart und Leinfelden-Echterdingen könnten kinderlose Zweipersonenhaushalte nicht einmal mit einem Durchschnittseinkommen von 2.813 Euro die durchschnittlichen Bestandsmieten zahlen. Alleinerziehende können sich mit einem Durchschnittseinkommen von 2.438 Euro bereits in 21 Städten die Mieten nicht mehr leisten, ohne dafür weit mehr als 30 Prozent ihres Einkommens aufzuwenden.

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