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"Schöner Erfolg": Heizen mit erneuerbaren Energien boomt


Der Bund hat 2020 so viel an Fördermitteln fürs Heizen mit erneuerbaren Energien ausgegeben, wie noch nie zuvor. Durch eine Neuordnung der Förderung für Energieeffizienz erhofft man sich einen zusätzlichen Schub für die Energiewende im Gebäudebereich.

  1. Heizen mit erneuerbaren Energien: Wärmepumpen sind am beliebtesten
  2. Neue Förderung zur Erreichung der Klimaschutzziele

Heizen mit erneuerbaren Energien wird immer populärer. Noch nie gab der Bund so viel an Fördermitteln für den Einsatz erneuerbarer Energien im Wärmesektor aus. Mehr als eine halbe Milliarden Euro habe das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) 2020 ausgezahlt. "In den 20 Jahren des Programms konnte das BAFA noch nie so viel Geld auszahlen wie in diesem Jahr", sagt BAFA-Präsident Torsten Safarik dem "Handelsblatt".

Anfang 2020 hatte die Bundesregierung die Förderkonditionen für das Programm "Heizen mit erneuerbaren Energien" geändert. Der Großteil der Fördermaßnahmen liegt jetzt beim BAFA. Und das Programm wurde von den Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen. Im vergangenen Jahr gingen 280.118 Förderanträge beim BAFA ein. 2019 waren es nur 76.135. Die Fördersumme stieg von 210 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 566 Millionen Euro.

Heizen mit erneuerbaren Energien: Wärmepumpen sind am beliebtesten

Laut BAFA werden in einem Drittel der Fälle Ölheizungen durch neue, effiziente Systeme ersetzt. Am beliebtesten sind Wärmepumpen. Laut dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) wurden im vergangenen Jahr rund 120.000 Heizungswärmepumpen in Deutschland installiert. Das sei ein Wachstum um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Nach den Wärmepumpen folgen Biomasse, Solarthermie und Gas-Hybrid-Heizungen, welche einen Gaskessel mit einer Heizquelle aus erneuerbaren Energien kombinieren.

Ende November 2020 sei der Höhepunkt der Förderzahlungen erreicht worden, sagt Safarik. 44 Millionen Euro konnte das BAFA in einer Woche insgesamt auszahlen. BWP-Chef Paul Waning sagt: "Diese Entwicklung macht zum einen deutlich, dass die staatlichen Fördermaßnahmen für umweltschonende Heizungssysteme gut angenommen werden – ein schöner Erfolg auch für das Klimaprogramm der Bundesregierung."

Neue Förderung zur Erreichung der Klimaschutzziele

Einen zusätzlichen Schub für erneuerbare Energien im Gebäudebereich erwartet Safarik durch die in diesem Jahr gestartete Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Das Programm soll mehr Anreize für Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien schaffen. Bis 2021 war die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für viele Investitionszuschüsse und Förderungen zuständig. Seit diesem Jahr vergibt das BAFA die Förderungen für Energieeffizienz und erneuerbare Energien.

In der BEG sind unter anderem das CO2-Gebäudesanierungsprogramm und das Marktanreizprogramm zur Nutzung erneuerbarer Energien am Wärmemarkt enthalten. Laut dem Bundeswirtschaftsministerium habe man die Mittel für die beiden Programme in diesem Jahr um 2,6 Milliarden Euro erhöht. Insgesamt liegen die Mittel für die BEG bei 5,8 Milliarden Euro. Das sind 3,5 Milliarden Euro mehr als noch im Jahr 2018.

Die BEG ist ein zentraler Bestandteil des Klimaprogramms der Bundesregierung. Der Gebäudebereich ist für rund 40 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland verantwortlich. Besonders Bestandsgebäude entsprechen dabei nicht den aktuellsten Anforderungen. Daher ist die Bundesregierung erpicht, die Sanierungsquote dieser Gebäude zu erhöhen.

Aktuell werden pro Jahr nur rund ein Prozent der Gebäude saniert – viel zu wenig, um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen. Mit den Förderprogrammen will die Regierung das ändern.

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