Dank des milden Winters und gesunkenen Beschaffungspreisen für Erdöl und Erdgas könnten die deutschen Haushalte 2020 einiges an Geld sparen. Doch die günstigen Gaspreise kommen nicht bei den Endkunden an, kritisieren Verbraucherschützer.
Die Preispolitik der Energieversorger, die die günstigen Einkaufspreise nicht an ihre Kunden weitergeben, ärgert die Verbraucherschützer. "Seit Herbst 2018 sinken die Beschaffungspreise für Gas", sagte Udo Sieverding, Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Seine Interpretation: Die Versorger wollten "ganz offensichtlich ihre Gewinne hochschrauben". Gaskunden sollten über den Wechsel ihres Anbieters nachdenken, rät Sieverding.
Gaspreise sinken im Einkauf
Die günstigen Beschaffungskosten kommen beim Endverbraucher nicht an. Im Gegenteil: Sieben von 20 Gas-Grundversorgern in Nordrhein-Westfalen hätten die Gaspreise in den vergangenen sechs Monaten erhöht, sagt Sieverding. Im Schnitt ging es um 6,1 Prozent nach oben. Netzentgelte hätten sich in dieser Zeit nicht in diesem Rahmen erhöht, heißt es seitens des Verbraucherschützers.
Einige Energieversorger rechtfertigen die Erhöhung mit den gestiegenen Netzentgelten von rund drei Prozent. Für Endkunden machen die Netzgebühren allerdings nur ein Viertel des Gesamtpreises aus.