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Deutschland wächst weiter: Noch nie lebten hier so viele Menschen


Deutschland wächst – natürlich nicht in der Fläche, sondern bei der Bevölkerungszahl. Zum Jahresende 2019 lebten 83,2 Millionen Menschen in Deutschland, so viele wie noch nie. Doch nicht alle Bundesländer erlebten einen Bevölkerungszuwachs.

  1. Geburtendefizit in Deutschland sinkt leicht
  2. Zuwanderung erhöht Bevölkerungszahl
  3. Landflucht bleibt bestehen

Schon 2018 erlebten wir einen Einwohnerrekord – und Deutschland wächst weiter. Das zeigen die neuesten Einwohnerzahlen, die das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht hat.

Demnach lebten Ende 2019 rund 83,2 Millionen Menschen in Deutschland. Das ist ein Plus von 147.000 Menschen – oder 0,2 Prozent – im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings habe sich das Bevölkerungswachstum, das bereits seit 2011 anhält, leicht verlangsamt.

Geburtendefizit in Deutschland sinkt leicht

Dass das Bevölkerungswachstum nicht mit der Vermehrungsfreudigkeit der Deutschen zusammenhängt, ist kein Geheimnis. 2019 "überstieg die Zahl der Sterbefälle die Zahl der Geburten um 161.000", teilte Destatis mit.

Das Geburtendefizit hält also an, sank jedoch im Vergleich zum Vorjahr leicht. 2018 betrug es noch 167.000 Menschen.

Jahr Geburtenziffer gesamt Geburtenziffer ehemalige BRD Geburtenziffer ehemalige DDR
2018 1,57 1,58 1,60
2017 1,57 1,58 1,61
2016 1,59 1,60 1,64
2015 1,50 1,50 1,56
2014 1,47 1,47 1,54
2013 1,42 1,41 1,49
2012 1,41 1,40 1,48

Die sogenannte Geburtenziffer wurde noch nicht veröffentlicht. Sie gibt die durchschnittliche Geburtenhäufigkeit an und betrug 2018 1,57 Kinder pro Frau.

Das Durchschnittsalter der Bevölkerung erhöhte sich leicht auf 44,5 Jahre.

Zuwanderung erhöht Bevölkerungszahl

Das Bevölkerungswachstum lässt sich wie in den Vorjahren auf die Zuwanderung zurückführen. Rund 300.000 Menschen wanderten 2019 mehr zu als ab. 2018 betrug der sogenannte Wanderungsüberschuss noch 400.000 Personen.

Damit lebten Ende 2019 rund 10,4 Millionen ausländische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in Deutschland. Der Ausländeranteil erhöhte sich entsprechend auf 12,5 Prozent.

Bundesland Einwohnerzahl 31.12.2019 (in Mio.) Einwohnerzahl 31.12.2018 (in Mio.) Veränderung absolut Veränderung prozentual
Nordrhein-Westfalen 17,95 Mio. 17,93 Mio. +14.600 +0,1%
Bayern 13,12 Mio. 13,08 Mio. +48.000 +0,4%
Baden-Württemberg 11,1 Mio. 11,07 Mio. +30.900 +0,3%
Niedersachsen 7,99 Mio. 7,98 Mio. +11.200 +0,1%
Hessen 6,29 Mio. 6,27 Mio. +22.300 +0,4%
Rheinland-Pfalz 4,09 Mio. 4,08 Mio. +9.100 +0,2%
Sachsen 4,07 Mio. 4,08 Mio. -6.000 -0,1%
Berlin 3,67 Mio. 3,64 Mio. +24.700 +0,7%
Schleswig-Holstein 2,90 Mio. 2,90 Mio. +7.100 +0,2%
Brandenburg 2,52 Mio. 2,51 Mio. +10.000 +0,4%
Sachsen-Anhalt 2,19 Mio. 2,21 Mio. -13.500 -0,6%
Thüringen 2,13 Mio. 2,14 Mio. -9.800 -0,5%
Hamburg 1,84 Mio. 1,84 Mio. +6.100 +0,3%
Mecklenburg-Vorpommern 1,61 Mio. 1,61 Mio. -1.500 -0,1%
Saarland 0,99 Mio. 0,99 Mio. -3.600 -0,4%
Bremen 0,68 Mio. 0,68 Mio. -1.800 -0,3%
Deutschland 83,17 Mio 83,02 Mio. +147.500 +0,2%

Die Bevölkerungszahl entwickelt sich in den Bundesländern unterschiedlich. Prozentual legten Berlin (0,7%), Brandenburg, Bayern und Hessen (jeweils 0,4%) am stärksten zu.

Sachsen-Anhalt (-0,6%), Thüringen (-0,5%) und das Saarland (-0,4%) verloren hingegen am stärksten.

Für Brandenburg hält der positive Trend hingegen an: Wie im Vorjahr ist Brandenburg das einzige der neuen Bundesländern, das einen Bevölkerungszuwachs verzeichnen konnte.

Landflucht bleibt bestehen

Natürlich gibt es auch innerhalb der Bundesländer große regionale Unterschiede bei der Bevölkerungsentwicklung. Ein Trend, der mit wenigen Ausnahmen für ganz Deutschland gilt, ist die Landflucht.

Der Anteil der Landbevölkerung in Deutschland beträgt weniger als 25 Prozent – das bestätigte zuletzt eine Studie der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts.

Der Druck auf den Wohnungsmarkt in den Städten ist dementsprechend groß. Während die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in Gesamt-Deutschland steigt, sinkt sie in Großstädten. Wie sich die Corona-Krise auf den Immobilienmarkt auswirken wird, ist noch unklar.

Quellen: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes

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