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Earth Hour: Warum am 25. März überall die Lichter ausgehen


Am 25. März eines jeden Jahres werden weltweit an vielen Orten für eine Stunde die Lichter ausgehen, denn der WWF ruft zur Earth Hour auf. Was es damit auf sich hat und wie ihr mitmachen könnt, erklären wir hier.

  1. Earth Hour – was hat es damit auf sich?
  2. Welche Städte machen bei der Earth Hour mit?
  3. So könnt ihr bei der Earth Hour selbst aktiv werden
  4. Was bringt die Earth Hour
  5. Kritik an der Earth Hour
  6. Tipps zum nachhaltigeren Leben

Wenn ihr am Samstag, 25. März 2024, um 20.30 Uhr zum Fenster hinausschaut, könnte es sein, dass es hinter den Fensterscheiben eurer Nachbarn deutlich dunkler ist als sonst. Das hat einen Grund: dann findet wieder einmal die Earth Hour statt.

Earth Hour – was hat es damit auf sich?

Die Earth Hour ist die größte globale Klima- und Umweltschutzaktion weltweit. Sie findet jährlich statt und wurde von der Natur- und Umweltschutzorganisationen WWF ins Leben gerufen. Die Idee dahinter ist einfach: Einmal im Jahr schalten Millionen Menschen auf der ganzen Welt für eine Stunde das Licht aus. Auch viele tausend Städte machen mit und hüllen ihre bekanntesten Bauwerke in Dunkelheit.

Ziel ist es, gemeinsam ein Zeichen für den Umwelt- und Klimaschutz zu setzen. Mit der Aktion soll gezeigt werden, dass wir uns besser um unseren Planeten kümmern müssen. Daher kommt auch der Name Earth Hour. Es ist die Stunde der Erde.

Begonnen hat alles 2007 in Sydney. Mehr als 2,2 Millionen australische Haushalte nahmen am 31. März 2007 an der ersten Earth Hour teil und schalteten zu Hause für eine Stunde das Licht aus, um ein Zeichen für mehr Klimaschutz zu setzen.

Welche Städte machen bei der Earth Hour mit?

Bei der Earth Hour 2021 nahmen mit Städten aus 197 Ländern fast alle Länder der Welt teil. Allein in Deutschland waren 585 Städte mit dabei. Dunkel wurden zum Beispiel der Kölner Dom, das Brandenburger Tor und das Hamburger Rathaus.

Mehr als 550 deutsche Städte unterstützten die Earth Hour 2022, indem sie die Beleuchtung an Sehenswürdigkeiten und offiziellen Gebäuden ausschalteten. Die Straßenbeleuchtung bleibt bei den Earth Hours übrigens aus Sicherheitsgründen an. Die Netzbetreiber sind über die Aktion informiert und können sich auf die Lastschwankung im Stromnetz einstellen.

So könnt ihr bei der Earth Hour selbst aktiv werden

"Mit Blick auf Krieg, Klimakrise und unsere Abhängigkeit von fossilen Energien ist das Signal, das von der Earth Hour ausgeht, wichtiger denn je", schreibt der WWF über die diesjährige Earth Hour.

Der einfachste Weg, daran teilzunehmen: Am Samstag, um 20.30 Uhr, schaltet ihr in eurem Zuhause das Licht für eine Stunde lang aus: 60 Minuten Dunkelheit – damit anderen ein Licht aufgeht. Die dunkle Stunde könnt ihr nutzen, um mal so richtig zur Ruhe zu kommen.

Um euer Engagement für den Planeten sichtbarer zu machen, könnt ihr zur Earth Hour ein Selfie oder Video von euch beim Lichtausschalten machen und gemeinsam mit dem Hashtag #EarthHour oder #LichtAus auf Twitter, Instagram, Facebook oder TikTok posten. Dazu könnt ihr der Welt mitteilen, warum ihr bei der Earth Hour mitmacht.

Was bringt die Earth Hour

Earth Hour: die Stunde der Erde. Grundsätzlich lässt sich durch das temporäre Ausschalten von Licht natürlich nicht die Welt retten – schön wär's – aber vielleicht ein Zeichen für die Notwendigkeit dessen setzen. Für eine Stunde im Jahr nehmen wir uns zurück und veranstalten so etwas wie eine Schweigeminute. 

Laut Experten ließen sich die genauen Auswirkungen der Earth Hour zwar nicht messen, Fakt sei aber, dass sich kollektives Handeln damit fördern lasse. 

Nach Angaben der Website National Geographic führten Kampagnen der Initiatoren bereits zu Gesetzesänderungen und erhöhter Aufmerksamkeit für Klimaschutzthemen. Damit zusammenhängend stehe beispielsweise das Verbot von Plastiktüten auf den Galapagosinseln.

Kritik an der Earth Hour

An sich ist die Earth Hour für jeden von uns ein guter Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Aber was macht nachhaltiges Leben aus? Reicht es, wenn wir eine Stunde im Jahr auf etwas Licht verzichten, danach wieder alle guten Vorsätze vergessen und weitermachen wie bisher? 

Wer denkt, er hätte mit der Teilnahme an der Earth Hour sein jährliches Soll an Klimaschutz erfüllt, der muss leider wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen und anerkennen, dass Nachhaltigkeit kein Trend und nicht nur ein Instagram-Hashtag ist.

Nachhaltigkeit geht uns alle an und jeder von uns muss sich fragen, ob er wirklich einen Beitrag leisten oder nur sein Image aufbessern will.

Es wird zudem in direktem Bezug auf die Earth Hour oftmals befürchtet, dass es aufgrund starker Belastungen des Stromnetzes zu großflächigen Stromausfällen kommen kann. Experten bemerken aber, dass dies bei keiner der letzten Earth Hours zu verzeichnen gewesen sei.

Was darüber hinaus als ein wichtiger Kritikpunkt an der Earth Hour gesehen werden kann, ist die Tatsache der Trittbrettfahrer-Problematiken. Laut Bundeszentrale für politische Bildung ist ein Trittbrettfahrer jemand, der von Leistungen anderer profitiert, ohne dabei selbst Initiative zu ergreifen und mitzuwirken.

Immer wieder wird diese Problematik in Zusammenhang mit der Umweltschutzdebatte gestellt, da es einige Länder gibt, die vom Klimaschutz anderer Nationen profitieren, aufgrund mangelnder Sanktionen aber keine eigenen Beiträge zur Nachhaltigkeit leisten. Ein stiller Protest wie die Earth Hour wird daran wohl kaum etwas bewirken.

Trotzdem müssen wir anerkennen: Ein bisschen mehr Nachhaltigkeit ist besser als gar keine Nachhaltigkeit und ein kleiner Beitrag besser als gar keiner. Die Teilnahme an den Earth Hours sollte nicht alles sein, was wir individuell leisten, aber sie kann als ein Anfang dafür gesehen werden.

 

Tipps zum nachhaltigeren Leben

Nachhaltigkeit leben: Für die ersten Schritte braucht ihr kein Experte und keine Expertin zu sein. Den besten Einstieg in den Umweltschutz findet ihr, wenn ihr einige Alltagsprodukte durch nachhaltige Alternativen ersetzt. Wir stellen euch fünf umweltfreundliche Alltagsprodukte vor, für die ihr nichts weiter tun müsst, als sie zu kaufen und sie zu nutzen.

Ihr wollt generell weniger Energie verbrauchen und damit weniger CO2 verursachen? Wir geben Tipps zum Stromsparen, zum Gas sparen und zum Co2-Einsparen.

Und für alle, die demnächst ein Haus bauen wollen: Versucht doch, auf nachhaltige Baumaterialien zu achten. Welches Material wie nachhaltig ist, das erklären wir in dem Artikel "Welches Baumaterial am klimafreundlichsten ist". Und hier findet ihr einen Überblick über ökologische Dämmmaterialien.

Wer sich allgemein zum Thema Klimaschutz zuhause informieren möchte, der findet bei uns zusätzlich ein Q&A.

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