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Dach+Holz 2020: 5 Neuheiten von der Messe für Holzbau und Ausbau

Portrait von Jan Krutzsch
Jan Krutzsch


Über 600 Aussteller aus 29 Ländern haben in Stuttgart auf der Fachmesse Dach+Holz 2020 Produkte, Neuheiten und Trends gezeigt. Wir stellen euch die fünf spannendsten Neuheiten vor.

  1. 1. Solaranlage von A bis Z aus einer Hand
  2. 2. Der Holzbau wird digital
  3. 3. Neue Norm für mehr Licht
  4. 4. Steinwolle zum Kleben
  5. 5. Fassadenplatten aus Übersee

Neue Hausfassaden aus den USA, Solarziegel fürs Dach und nachhaltige Holzbau-Trends: Nicht nur dem Fachpublikum hat die Dach+Holz 2020 spannende Einblicke in die Zukunft geboten. Wir haben uns für euch in den Stuttgarter Messehallen umgesehen und präsentieren fünf besonders spannende Neuheiten.

1. Solaranlage von A bis Z aus einer Hand

Haus mit Dachziegeln, in die Solarmodule integriert sind
Zwei Firmen bieten jetzt gemeinsam vom Solar-Dachziegel bis hin zum Kessel die mitunter komplexe Solar- und Heizungsversorgung aus einer Hand an.

Eine der spannendsten Neuheiten für Endkunden ist sicherlich die Kooperation zwischen dem Kölner Energieversorger RheinEnergie und dem Dachziegelhersteller Nelskamp. Warum? Weil Nelskamp Solar- und Photovoltaikanlagen baut, die beinahe unsichtbar auf und im Hausdach integriert werden können. RheinEnergie bietet die dazugehörende Heiz- und Speichertechnik an.

Beide Unternehmen haben sich jetzt zusammengetan, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu bündeln. Für Verbraucher bedeutet das, dass vom Dach bis zur Heizung eine komplette Solar- und/oder Photovoltaikanlage inklusive aller damit zusammenhängenden Gewerke erstmals aus einer Hand angeboten wird.

2. Der Holzbau wird digital

Messe Dach+Holz: Frau mit Virtual-Reality-Brille
Die Digitalisierung des Handwerks war auch auf der Dach+Holz 2020 ein bestimmendes Thema.

Vor allem für die kommende Generation an Dachdeckern und Zimmerern war die neue digitale Schwerpunktsetzung auf der Dach+Holz mit dem Nachwuchstag gedacht. Und dabei geht es nicht unbedingt nur um Planungssoftware. Der Vor-Ort-Austausch mit jungen Influencern und ihren Communities, der Zimmerer-Treffpunkt und der Dachdecker-Treffpunkt waren gut besucht. Auch Männer und Frauen in Zunftkleidung nutzen verstärkt die sozialen Medien.

Direkt daran anknüpfend zog das zweite Schwerpunktthema, die Digitalisierung von Kommunikations- und Geschäftsprozessen, großes Interesse auf sich. Die Beispiele reichten dabei von einer App zur Dokumentation von Montage und Wartung bis hin zur Verbesserung der Arbeitssicherheit über Virtual-Reality-Brillen.

3. Neue Norm für mehr Licht

Messe Dach+Holz: Mann zeigt Berechnung von Lichteinfall an einem Dachfenster.
Wieviel Tageslicht in eine Raum einfallen muss, dafür gibt es jetzt eine Norm.

Es ist zwar kein Trend, aber eine wichtige Neuerung: Erstmals gilt eine europaweite Norm zur Versorgung von Gebäuden und Räumen mit Tageslicht. Im März 2019 trat die DIN EN 17037 in Kraft und liefert nun aktualisierte und erweiterte Richtwerte zur Sicherstellung einer angemessenen Tageslichtversorgung. Als Faustformel gilt dabei: In den meisten Fällen führt eine Fensterfläche von 20 bis 25 Prozent der Grundfläche des Raums zur Erfüllung der Tageslicht-Norm.

Weitere Infos dazu bei Velux (PDF).

4. Steinwolle zum Kleben

Systemaufbau StoTherm Classic MW mit CAT.
Bei dem System von Sto wird die Dämmung nicht verdübelt, sondern verklebt.

Eine Produktneuheit liefert der Hersteller Sto, bekannt vor allem durch seine Wärmedämm-Verbundsysteme. Sto bietet mit der "StoTherm Classic MW mit Cat" eine neue Steinwolldämmung an, die ohne Dübel verklebt wird.

Was erstmal sehr spezifisch klingt, hat beim Bau handfeste Vorteile: Da das Setzen von Dübeln entfällt, werden rund 20 Prozent Zeit gegenüber herkömmlichen mineralischen Systemen mit Befestigern gespart. Außerdem lassen sich so hohe Oberflächenqualitäten erreichen, da keine Vertiefungen durch die Dübel entstehen.

Weitere Informationen gibt es in Kürze bei Sto.

5. Fassadenplatten aus Übersee

Messe Dach+Holz: Fassadenverkleidung der Firma James Hardi.
Die bisher hauptsächlich in Übersee tätige Firma James Hardie kommt mit ihren Fassadenverkleidungen jetzt auch auf den europäischen Markt.

In den USA und in Australien kennt jedes Kind James Hardie. Der Hersteller fertigt bereits seit mehr als 100 Jahren Fassadenplatten aus Faserzement, die aussehen wie Holzplanken. Der typische Look ist nun auch in der alten Welt erhältlich – mit deutlich europäischerem Look. Wie das aussieht, können Kunden in einem Online-Konfigurator ausprobieren.

Weitere Infos dazu bei James Hardie.

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