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Wühlmäuse bekämpfen: Diese Mittel helfen gegen Wühlmäuse im Garten


Wühlmäuse im Garten können für Gärtner sehr unangenehm werden. Sie graben Löcher, es entstehen unschöne Erdhügel und nicht zuletzt fressen sie viele Pflanzen – besonders Wurzelgemüse und die Wurzeln von jungen Obstbäumen und Rosensträuchern. So könnt ihr schonend Wühlmäuse bekämpfen.

  1. Woran erkenne ich Wühlmäuse?
  2. Welchen Schaden richten Wühlmäuse im Garten an?
  3. Wühlmäuse bekämpfen mit Wühlmausfallen
  4. Wühlmäuse bekämpfen mit chemischen Mitteln
  5. Hausmittel gegen Wühlmäuse im Garten
  6. Wühlmausbekämpfung mit Pflanzen
  7. Wühlmause vertreiben mit Ultraschall oder Geräuschen
  8. Wühlmäuse bekämpfen: Das sind ihre natürlichen Feinde
  9. Schützt Pflanzen vor Wühlmäusen: der Wühlmauskorb

Für viele Gärtner sind sie ein Albtraum: Wühlmäuse. Haben sich die niedlich aussehenden Nager erstmal in einem Garten eingenistet, werden sie schnell zur Plage. Wir zeigen euch, wie ihr auf möglichst schonende Art Wühlmäuse bekämpfen und aus eurem Garten vertreiben könnt. Und wie ihr eure Pflanzen vor den Tieren schützt.

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Woran erkenne ich Wühlmäuse?

Wühlmäuse sind eine Unterfamilie der Wühler. Auch die gemeine Feldmaus gehört dazu. Im allgemeinen Sprachgebrauch fällt unter den Begriff Wühlmaus aber die Schermaus, noch genauer, die Ostschermaus.

Wühlmäuse sind mit 13 bis 24 Zentimetern Kopf-Rumpf-Länge und 10 bis 14 Zentimetern Schwanzlänge allein schon aufgrund ihrer Größe gut von anderen Mäusen zu unterscheiden.

Die Nager haben ein dichtes, meist mittel- bis dunkelbraunes Fell und einen helleren Schwanz. Die Maus legt ein unterirdisches Gängesystem an, ist ein reiner Pflanzenfresser und gilt in Deutschland als ungefährdet. Da die Tiere nachtaktiv sind, werdet ihr sie aber kaum zu Gesicht bekommen.

Wühlmaus auf einem Feld
Die Ostschermaus, die wir landläufig als Wühlmaus bezeichnen, wird bis zu 24 Zentimeter lang.

Erdhaufen der Wühlmäuse

Ob in eurem Garten Wühlmäuse ihr Unwesen treiben, erkennt ihr an den Erdhaufen. Bevor ihr anfangt, die Wühlmäuse zu bekämpfen, solltet ihr sicher gehen, dass es sich auch wirklich um Wühlmäuse handelt und nicht um einen Maulwurf. Denn der steht unter dem besonderen Schutz der Bundesartenschutzverordnung. Ihn dürft ihr zwar vertreiben, aber nicht fangen oder gar töten.

Ihr könnt aber einfach feststellen, mit welchem Tier ihr es zu tun habt. Zum einen erkennt ihr es an den Erdhaufen. Die Wühlmaus wirft eher große, flache, mit Pflanzenresten durchsetzte Hügel. Ihr Gang beginnt meistens nicht in der Mitte des Hügels, sondern leicht versetzt daneben. 

Die Hügel des Maulwurfs sind eher klein, spitz und kegelförmig. Der Gang beginnt außerdem direkt darunter.

Auch die Gänge, die die Tiere graben, sind unterschiedlich. So sind die der Wühlmaus eher hoch, oval und mindestens acht Zentimeter breit. Der Gang eines Maulwurfs ist hingegen kleiner und rund bis breit oval.

Wenn ihr euch nicht sicher seid, mit wem ihr es zu tun habt, könnt ihr die Gartenbewohner auf die Probe stellen: Legt den Gang an ein paar Stellen frei. Wühlmäuse schließen den Gang innerhalb kurzer Zeit wieder, Maulwürfe graben eher neue Gänge.

Welchen Schaden richten Wühlmäuse im Garten an?

Neben den unschönen Hügeln im Garten sind Wühlmäuse vor allem für eure Pflanzen gefährlich. Als reine Pflanzenfresser ernähren sie sich mit Vorliebe von Wurzeln und Wurzelgemüse. Besonders die Wurzeln junger Obstbäume, die von Rosen oder Hibiskus-Sträuchern schmecken ihnen. Sind die Pflanzen älter, werden sie für die Wühlmaus in der Regel uninteressant.

Die Wurzeln junger Obstbäume stehen auf dem Speiseplan der Nager ganz oben. Hinzu kommt, dass Obstbäume in der Regel im Herbst gepflanzt werden und die Tiere zwischen Oktober und März am aktivsten sind. Werden die Bäume nicht geschützt, fallen sie daher schon im jungen Alter – oft direkt nach dem Pflanzen – den Nagern zum Opfer.

Löcher von Wühlmäusen
Wühlmäuse können viel Schaden in einem Garten anrichten – nicht nur durch die unschönen Löcher und Erdhügel. Auch für Pflanzen sind die Nager eine Gefahr.

Wühlmäuse bekämpfen mit Wühlmausfallen

Eine Möglichkeit, Wühlmäuse loszuwerden, sind Fallen. Es gibt zwei Arten:

1. Lebendfallen für Wühlmäuse

Lebendfallen ähneln meist einem Rohr, das in einen Gang der Wühlmaus gelegt wird. Durch einen Köder wird die Maus angelockt. Sobald das Tier sich im Rohr befindet, verschließt sich die Falle, so dass es nicht mehr rauskommt. Anschließend müsst ihr die Maus nur noch so weit wie möglich entfernt von eurem Garten aussetzen.

Ihr solltet jeden aktiven Gang mit einer Falle ausstatten, um die Maus auch wirklich zu fangen. Außerdem ist es sinnvoll, die Falle nicht mit den Händen anzufassen, weil Wühlmäuse über einen sehr guten Geruchssinn verfügen und dann misstrauisch werden. Als Köder ist Wurzelgemüse (zum Beispiel Karotten- oder Selleriestückchen) geeignet.

2. Totfallen für Wühlmäuse

Eines vorweg: Wir finden Totfallen für Wühlmäuse nicht gut. Allerdings gehört es zur Wahrheit dazu, dass diese Methode zu den effektivsten gehört und von Experten empfohlen wird. Die Profis im Obstbau arbeiten mit diesem Mittel. Zu bevorzugen – falls ihr euch für diese Methode entscheiden solltet – sind Kastenfallen, weil Maulwürfe nicht in sie tappen.

Strafbar ist das Töten von Wühlmäusen mit Fallen nicht, denn der Akt der Wühlmausbekämpfung fällt unter § 4 Abs. 1 Tierschutzgesetz (TierSchG). Aus diesem Grund darf das Tier "im Rahmen zulässiger Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen" getötet werden.

Aber nur weil man Wühlmäuse töten darf, muss man es ja nicht. Selbiges gilt auch für die nächste Form der Wühlmausbekämpfung.

Wühlmäuse bekämpfen mit chemischen Mitteln

Im Fachhandel werdet ihr sicherlich auch chemische Mittel zur Wühlmausbekämpfung finden. Bevor ihr kurzentschlossen zugreift, möchten wir euch unbedingt mit den Nachteilen vertraut machen.

Außerdem solltet ihr euch vorher bei eurer Gemeinde oder zuständigen Behörde erkundigen. Es gibt teilweise Vorschriften, die den Einsatz von Gift und Gas untersagen.

Wühlmausgift

Sogenannte Wühlmausköder vergiften die Tiere. Auch hier werden oft getrocknete Karotten als Grundlage genommen, in die dann ein Gift eingearbeitet wird. Die meisten Präparate arbeiten mit Coumatetralyl oder Zinkphosphid.

Achtung: Die Wirkstoffe können jedoch auch andere Mäuse töten und bei anderen Tieren wie Maulwürfen oder Katzen zu Vergiftungen führen! Außerdem sorgt das Gift dafür, dass die Wühlmäuse oft erst nach Tagen sterben – und das meist elendig.

Bei dem Einsatz von Coumatetralyl wird die Blutgerinnung der Maus gestoppt. Die Tiere sterben dann meist durch innerliches Verbluten. Auch die Effektivität ist zumindest fraglich. Die Mäuse essen die Köder nur, wenn sie nicht genügend andere Nahrung finden.

Wir raten deshalb von Wühlmausgift dringend ab. Zumal es viel schonendere Methoden der Wühlmausbekämpfung gibt. Auch andere Schädlinge im Garten könnt ihr übrigens mit natürlichen Mitteln bekämpfen.

Wühlmausgas

Ein weiteres chemisches Mittel gegen Wühlmäuse ist das sogenannte Wühlmausgas. Es tötet die Nager nicht, sondern vertreibt sie mit einem für Wühlmäuse unangenehmen Gestank. Das Gas wird freigesetzt, wenn es mit der Feuchtigkeit in der Erde in Verbindung kommt. So gerät es in die Gänge der Mäuse und vertreibt die sehr geruchsempfindlichen Nager.

Allerdings kann das Gas sowohl das Grundwasser wie auch andere Tiere schädigen. Und: Jede Wühlmaus ist unterschiedlich. Nicht alle der Tiere reagieren auf das Gas und verschwinden auch wirklich aus dem Garten. Versucht deshalb besser erst mal, Wühlmäuse mit Hausmitteln zu bekämpfen.

Hausmittel gegen Wühlmäuse im Garten

Einige Hausmittel sollen gut gegen Wühlmäuse helfen und diese vertreiben. Auch hier wird wieder über den empfindlichen Geruchssinn der Nager gearbeitet.

Aber: Jede Wühlmaus ist individuell. Manche lassen sich mit den Hausmitteln vertreiben, anderen Tieren machen die Gerüche nichts aus.

Rizinusöl zur Wühlmausbekämpfung

Wühlmäuse reagieren sehr empfindlich auf den Geruch von Rizinusöl. Es gibt im Fachhandel auch ein Gas, das auf der Basis arbeitet und die Wühlmäuse vertreiben soll. Auch gegen Maulwürfe hilft das Öl teilweise.

Am effektivsten erscheint die Variante, einen mit Rizinusöl getränkten Wattebausch oder Lappen in die Gänge einzubringen. So bleibt der Geruch recht lange haften.

Buttersäure vertreibt Wühlmäuse

Auch Buttersäure vertreibt Wühlmäuse teilweise. Die Buttersäure – chemisch korrekt Butansäure – heißt so, weil sie nach ranziger Butter stinkt. Allerdings finden diesen Gestank nicht nur die Nager sehr unangenehm, sondern auch Menschen.

Verfahren solltet ihr mit der Buttersäure auf die gleiche Weise wie mit dem Riziniusöl: mit Lappen oder Wattebausch.

Andere Hausmittel gegen Wühlmäuse

Auch ein Buttermilch-Molke-Gemisch wird immer wieder als Mittel aufgeführt, um die Tiere zu vertreiben. Ebenso Seifenlauge, Brennspiritus oder bestimmte ätherische Öle, deren Geruch die Tiere nicht ausstehen können.

Ebenso gibt es Empfehlungen, Menschen- oder Hundehaare in der Erde einzugraben. Auch dieser Geruch soll die Tiere vertreiben. Eine sichere Vertreibung ist so allerdings nicht garantiert.

Wühlmausbekämpfung mit Pflanzen

Einige Hobbygärtner setzen auch bestimmte Pflanzen zur Wühlmausbekämpfung ein. So soll zum Beispiel Knoblauch die Tiere aufgrund des Geruchs fern halten. Auch Kaiserkrone, Kreuzblättrige Wolfsmilch und Hundszunge haben eine abschreckende Wirkung auf die Nager. Diese Pflanzen werden dann rund um das Gemüsebeet gepflanzt, in dem die Wühlmäuse ihr Unwesen treiben.

Teilweise versuchen Gärtner auch, die Maus mit ihrer Leibspeise vom Gemüsebeet fernzuhalten: Topinambur. Offenbar fressen die Nager kaum etwas lieber. Die Hoffnung dieser Methode: Wenn die Maus genug Topinambur zu essen hat, dann wird sie die Karotten und jungen Wurzeln der Obstbäume in Ruhe lassen.

Topinambur
Topinambur ist die Leibspeise von Wühlmäusen.

Wühlmause vertreiben mit Ultraschall oder Geräuschen

Wühlmäuse lieben die Ruhe. Deshalb kommen sie auch in der Zeit vermehrt, in der im Garten wenig los ist: von Herbst bis zum Frühjahr. Man kann den Garten also so unangenehm wie möglich für die Wühlmäuse gestalten, wenn dort viel los ist. 

Ein Hund, spielende Kinder, regelmäßige Zusammenkünfte oder Feste im Garten eignen sich dazu. Aber es gibt auch spezielle Geräte, die das Ruhebedürfnis der Nager zur Vertreibung ausnutzen.

Im Fachhandel ist ein Gerät erhältlich, das die Wühlmäuse mit Ultraschallwellen vertreiben soll. Der sogenannte Wühlmaus-Schocker wird in die Erde eingegraben und sendet niedrig frequentierte Schallwellen aus. Die sind jedoch auch für den Menschen zu hören.

Mit unangenehmen Geräuschen arbeitet auch der sogenannte Maulwurfschreck, der sowohl Wühlmäuse wie auch Maulwürfe vertreibt. Der Maulwurfschreck sieht aus wie ein sehr großer Nagel, der an mehreren Stellen in die Erde gesteckt wird. Diese Geräte erzeugen einen durchdringenden Ton, der die Tiere irritiert, zusätzlich vibrieren sie. Es gibt die Geräte sowohl batterie- wie auch solarbetrieben.

Von diesen Geräten müsst ihr allerdings viele im Garten anbringen, da der Wirkungsbereich begrenzt ist. Außerdem solltet ihr darauf achten, dass die Erde um den Stab herum fest und der Stab komplett eingegraben ist.

Eine weitere Methode ist eine eingegrabene Flasche, die so positioniert ist, dass der Wind in die Flaschenöffnung pfeifen kann. Auch das erzeugt Geräusche, die für die Wühler unangenehm sind. Auch die lauten Geräusche von Rasenmährobotern sollen Wühlmäuse effektiv vertreiben.

Wühlmäuse bekämpfen: Das sind ihre natürlichen Feinde

Natürliche Feinde der Wühlmaus können euch selbstverständlich auch bei der Vertreibung der Nager helfen.

  • Das können Katzen oder auch
  • Raubvögel wie Eulen oder Bussarde sein. Um euren Garten für Greifvögel attraktiver zu machen, könnt ihr Ansitzstangen anbringen. Das sind einfache, mindestens drei Meter hohe Holzstangen mit einem kurzen Querriegel.
  • Auch Marder und Wiesel sind gute Wühlmausjäger. Um die anzulocken, könnt ihr in einer verwilderten Ecke des Gartens einen Haufen aus totem Holz oder Steinen aufschichten.
  • Und auch Füchse sind natürliche Feinde der Wühlmäuse und essen diese gern.
Mäusebussard
Der Mäusebussard gehört zu den natürlichen Feinden der Wühlmäuse. Mit einer Ansitzstange im Garten könnt ihr Raubvögel wie ihn anlocken.

Schützt Pflanzen vor Wühlmäusen: der Wühlmauskorb

Eine einfache präventive Maßnahme sorgt dafür, dass die Wurzeln von Bäumen und Sträuchern vor Wühlmäusen geschützt werden: der sogenannte Wühlmauskorb. Diese speziellen Körbe bestehen aus engmaschigem Draht und werden mit der Pflanze einfach in den Boden gesetzt. Oben muss der Draht dann noch geschlossen werden, damit die Nager auch von dieser Seite nicht an die Wurzeln gelangen.

Wühlmauskörbe oder sogenannte Schutzkörbe gegen Wurzelverbiss gibt es in verschiedenen Größen, zum Beispiel von der Firma Gartenpfiff:

Alternativ findet ihr auch im Fachhandel, zum Beispiel im Shop von wuehlmauskorb.de, verzinkte sowie unverzinkte Wühlmauskörbe.

Das Wurzelwachstum der Pflanze wird durch die Körbe nicht gestört, da sie mit der Zeit einfach verrotten. Für die Wurzeln von älteren Pflanzen interessieren sich die Nager in der Regel nicht mehr.

Obstbaum pflanzen
Wenn ihr ein Problem mit Wühlmäusen in eurem Garten habt, solltet ihr Obstbäume auf keinen Fall ungeschützt in die Erde pflanzen.

Wer sich keinen Wühlmauskorb kaufen will, kann sich mit engmaschigem Kaninchendraht auch selbst einen basteln. Der Draht sollte allerdings aus Umweltschutzgründen nur wenig oder gar nicht verzinkt sein.

Für die Pflanzung hebt ihr ein größeres Loch als üblich aus. Anschließend bringt ihr das Gitter in den Boden ein und bedeckt es wieder mit Erde. Dann setzt ihr die Pflanze ein und verschließt den Draht oben wieder. Ihr solltet aber darauf achten, dass der Draht nicht zu eng am Stamm sitzt, damit er nicht einwächst.

Tipp: Lest in unserem Artikel "10 Fehler im Garten, die Tieren gefährlich werden können" nach, worauf ihr achten solltet, damit euer Garten nicht zur Gefahrenquelle für schutzsuchende Tiere wird.

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