Sauna und Fitnessraum im Keller

Modernisieren | Ratgeber

Sauna im Keller einrichten - was muss ich beachten?


Wer in seinen Keller eine Sauna einbauen will, der sollte einiges beachten, um Feuchteschäden und in der Folge Schimmel an der Bausubstanz zu vermeiden. Was für eine Sauna im Keller wichtig ist, erklären wir euch in diesem Ratgeber.

  1. Voraussetzungen für eine Kellersauna
  2. Die richtige Wärmedämmung für einen Keller mit Sauna
  3. Die richtige Be- und Entlüftung für einen Keller mit Sauna
  4. Die richtige Luftfeuchtigkeit im Keller
  5. Saunaraum im Keller gestalten

Wenn im Keller noch Platz ist oder infolge eines Heizungstausches Platz frei wird, beispielsweise im ehemaligen Öltank-Raum, dann könntet ihr euch dort den Traum von der eigenen Sauna verwirklichen. Allerdings müsst ihr einiges beachten, wenn ihr nachträglich eine Sauna im Keller einrichten wollt. Sonst kann es durchaus passieren, dass ihr bald nicht nur eine Sauna, sondern auch ein Schimmelproblem habt.

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Voraussetzungen für eine Kellersauna

Grundsätzlich benötigt ihr für eine Kellersauna mindestens 15 Quadratmeter Platz. Zu den weiteren Voraussetzungen gehören Wasser- und Strom oder gegebenenfalls Gasanschlüsse sowie Heizmöglichkeiten für den Ruheraum. Gegebenenfalls kommt eine Infrarotheizung dafür in Frage.

Der Betrieb einer Sauna im Keller wird zu einer Erhöhung der Raumtemperatur und damit zu einer erheblichen Veränderung des Raumklimas in allen Kellerräumen führen. Grundlage für diese Überlegungen ist ein physikalisches Gesetz, welches besagt: "Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte."

Wenn man davon ausgeht, dass der Rauminhalt von nur einem normalen Kellerraum ungefähr 20 Kubikmeter beträgt, dann werden

  • bei einer Raumtemperatur von 10 Grad Celsius etwa 190 Gramm Wasser gebunden,
  • bei 20 Grad Celsius sind es schon zirka 350 Gramm Wasser
  • und bei einer Raumtemperatur von 25 Grad Grad Celsius bereits zirka 460 Gramm. Das ist fast ein halber Liter!

Bei allen Überlegungen müsst ihr davon ausgehen, dass die Luft durch eine Sauna im Keller nicht nur in einem Raum, sondern im gesamten Keller stark erwärmt wird. Das hat zur Folge, dass in allen Räumen zusammen erhebliche Mengen Wasser in der Raumluft gebunden werden.

In der Regel verfügen Kellerräume älterer Gebäude über keine Wärmedämmung. Bei neueren Kellern ist sie oft nicht ausreichend. Daher wird sich die verhältnismäßig warme, mit Feuchtigkeit gesättigte Luft auf den kalten Oberflächen der umgebenden Bauteile (Fußboden, Decken und Wänden) als Kondenswasser niederschlagen. 

Das wird, wenn ihr nichts dagegen unternehmt, zu einer langsamen Durchfeuchtung der Putzoberflächen führen, verbunden mit Schimmel- und Fäulnisbildung, Salzausblühungen und Putz-Abplatzungen.

Diese unschönen Vorgänge, welche über einen größeren Zeitraum die gesamte Bausubstanz angreifen können, lassen sich nur durch zwei grundlegende Maßnahmen verhindern:

  • ausreichende Wärmedämmung von Wänden, Decken und Fußböden
  • wirksame Lüftung.

Die richtige Wärmedämmung für einen Keller mit Sauna

Eine ausreichende Wärmedämmung erreicht ihr mit einigen Zentimetern Dämm-Material nicht. Die Dämmstoff-Dicke sollte ein Baufachmann (Architekt oder Bauingenieur) ausrechnen. Sie wird mit Sicherheit in einem Bereich von zwölf bis 15 Zentimetern liegen. Nicht nur Wände und Decken, auch den Fußboden solltet ihr ausreichend wärmedämmen.

Bei allen Überlegungen ist zu beachten, dass ihr aus bauphysikalischen Gründen die gesamte Wärmedämmung mit einer funktionierenden und fachgerecht eingebauten, absolut luftdichten Dampfsperre abschließen müsst. 

Denn nur durch das Anbringen einer Dampfsperre (Spezialfolie) vor der Wärmedämmung auf der Raumseite lässt sich das Eindringen von Luft und Feuchtigkeit in die Wärmedämmung verhindern.

Die gesamte Wärmedämmung muss ohne Luftzwischenraum, ohne Konterlattung, lückenlos und pressgestoßen direkt auf dem Untergrund befestigt werden.

Für den Fußboden empfehlen wir folgenden Aufbau:

  1. Auf dem sauberen Estrich wird eine Dampfsperr-Folie ausgelegt, deren Nähte ihr verkleben müsst. An den umgebenden Wänden müsst ihr die Folie wannenartig hochziehen und befestigen.
  2. Dann verlegt ihr lose (schwimmend) Platten aus extrudiertem Polystyrol XPS (zum Beispiel Styrodur), die mindestens zehn Zentimeter dick sein müssen. Die Platten müsst ihr fugenversetzt und ohne Lücken pressgestoßen einbauen. Normales, einfaches, expandiertes Polystyrol EPS (zum Beispiel Styropor) ist für diesen Zweck wegen geringerer Druckfestigkeit nicht geeignet. 

    Wenn ihr anstelle der genannten Polystyrol-Platten Polyurethanschaum-Platten verwendet, dann könnt ihr die erforderliche Dämmstoff-Dicke auf sechs Zentimeter reduzieren.

  3. Als Träger des eigentlichen Fußbodenbelages verlegt ihr anschließend ebenfalls lose (schwimmend) Trockenbau-Estrichelemente aus Gipsfaserplatten. Auf diesen Elementen könnt ihr danach Fliesen verkleben.

Durch die vorgeschlagenen Wärmedämm-Maßnahmen wird sich das Niveau des Kellerfußbodens je nach verwendetem Dämm-Material um zehn bis vierzehn Zentimeter erhöhen. Das lässt sich aber leider nicht vermeiden, wenn ihr im Keller eine Sauna einrichten wollt.

Die richtige Be- und Entlüftung für einen Keller mit Sauna

Genau so wichtig wie eine ausreichende Wärmedämmung ist eine wirksame Be- und Entlüftung. Der Betrieb eines Luftentfeuchters ist nicht ausreichend. Wollt ihr Feuchtigkeitsschäden vermeiden, dann müsst ihr die entstandene Feuchtigkeit aus allen Kellerräumen entfernen.

Das kann nur dadurch geschehen, dass ihr nach dem Gebrauch der Sauna dafür sorgt, dass kalte, trockene Außenluft in die Kellerräume hinein und die warme, mit Feuchtigkeit gesättigte Luft nach außen gelangen kann. 

Das wird nur mit Durchzug möglich sein, wenn ihr ausreichend viele und große Fenster und Türen während längerer Zeit öffnen könnt. Möglicherweise wird es erforderlich sein, dass ihr noch zusätzliche Fenster oder entsprechende Öffnungen schafft. Hier könnt ihr nachlesen, was Kellerfenster kosten.

Alternativ oder zusätzlich solltet ihr eine Belüftungsanlage einbauen, die den richtigen Austausch zwischen Außen- und Raumluft gewährleistet.

Der Einbau von Ventilatoren hat nur dann einen Sinn, wenn in gleicher Weise durch entsprechende Gebläse Frischluft von außen zugeführt wird.

Die richtige Luftfeuchtigkeit im Keller

Die Luftfeuchtigkeit im Keller sollte bei 55 Prozent liegen. Diesen Wert könnt ihr mit einem Hygrometer überprüfen. Diese Luftfeuchtigkeits-Messer erhaltet ihr relativ preiswert beim Optiker oder im Versandhandel. 

Am besten ihr verwendet ein elektronisches Hygrometer (Anzeige*), diese arbeiten besonders zuverlässig. Analoge Hygrometer geben dagegen oft falsche Werte an. Eine Untersuchung der Zeitschrift "test" hat ergeben, dass man sich auf die Angaben von Zeigerinstrumenten nur dann verlassen kann, wenn sie geeicht sind (Gebrauchsanweisung beachten!).

Zum Schluss noch einmal ein ganz wichtiger Hinweis: Da durch den Betrieb der Kellersauna die Raumtemperatur im gesamten Keller auf ein Niveau ansteigen wird, das erheblich höher liegt als es für Kellerräume normal ist (+8° bis +10°C), müssen alle Kellerräume, praktisch der gesamte Keller, ausreichend und wirksam be- und entlüftet werden, wenn ihr Feuchtigkeitsschäden vermeiden wollt.

Ihr könnt die Voraussetzungen für eine Sauna im Keller nur schwer erfüllen? Eine Alternative zur Kellersauna ist eine Wärmekabine. Oder, wenn ihr einen Garten habt, könnt ihr dort eine Fass-Sauna oder Zeltsauna errichten.

Saunaraum im Keller gestalten

Wenn ihr die Dämmung und Belüftung eures Kellers geplant habt, könnt ihr euch Gedanken über die Einrichtung und Gestaltung der Kellersauna machen.

Die Saunakabine

Für die Saunakabine ist das richtige Holz wichtig. Das beste Holz für eure Sauna ist sehr hart und fest. Am besten eignen sich aufgrund ihrer klimatischen Herkunft Hölzer wie die Nordische Fichte oder die Kanadische Hemlocktanne. 

Im Inneren der Sauna sollte das Holz eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Sonst wird die Sitzfläche zu heiß. Geeignet ist hier Pappelholz, Linden-, Espen- oder Abachiholz.

Für eine Sauna könnt ihr entweder einen Holzofen, einen Kombiofen, einen Elektroofen oder einen Gasofen verwenden. Wofür ihr euch entscheidet, hängt natürlich auch davon ab, welche Anschlüsse es im Keller gibt. 

Die Öfen unterscheiden sich sowohl vom Energieverbrauch als auch von der Art, wie sich die Hitze im Raum entwickelt und entfaltet. 3,3- Kilowatt-Elektroöfen für kleine Ein-Mann-Kabinen mit ungefähr vier Kubikmetern verfügen zum Teil über einen 230V-Netzanschluss. Größere Saunaöfen haben jedoch meistens einen 400-Volt-Drehstromanschluss. Es empfiehlt sich, solche Öfen vom Fachmann anschließen zu lassen.

Den Ruheraum im Saunakeller gestalten

Es ist gar nicht so einfach, in einem Keller eine behagliche Atmosphäre zu schaffen. Warme Wandfarben in Orange- und Rottönen sowie Naturmaterialien wie Holz und Pflanzen, die mit wenig Licht auskommen, bieten sich an. Auch Bilder können helfen, die meist etwas düsteren Kellerräumlichkeiten freundlicher zu gestalten.

Wichtig ist auch die richtige Beleuchtung. Vermeidet eine direkte und kalte Beleuchtung durch Neonröhren oder nackte Glühbirnen. Setzt stattdessen auf Kerzen oder Warmlichtlampen mit einem integrierten Dimmer.

Der Fußboden sollte einen harmonischen Kontrast zur Wandgestaltung setzen und aus einem pflegeleichten und wasserbeständigen Material sein. Fliesen bieten sich hier an, denn sie können schnell und einfach gereinigt werden und vertragen auch Nässe.

Der Nassraum zur Abkühlung nach dem Saunagang

Ideal ist es, wenn ihr euch nach dem Saunagang gleich in der Nähe abkühlen könnt und nicht erst hoch ins Badezimmer gehen müsst. Für eine Dusch- oder Bademöglichkeit in nächster Nähe müsst ihr nicht gleich ein vollausgestattetes Badezimmer einrichten. Eine Möglichkeit zum Abduschen mithilfe eines Schlauches oder eines Duschkopfes ist völlig ausreichend.

Wer genügend Platz hat, kann natürlich auch über den Einbau eines kleinen Kühlbeckens nachdenken. Dazu kann unter Umständen ein Badefass dienen. Dieses muss allerdings stets gründlich gepflegt werden und ihr verbraucht damit auch mehr Wasser.

Nach dem Saunieren benötigt der Körper neben der Abkühlung zudem ausreichend Sauerstoff – ein Zugang nach draußen ist aus diesem Grund sinnvoll. Er hilft euch auch, die Räume ausreichend zu belüften. Eventuell müsst ihr auch noch einen Sichtschutz anbringen, damit ihr nicht nackt von euren Nachbarn gesehen werdet.

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